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© HBP Stmk / Georg Ott

Holzbaupreis Steiermark 2017 verliehen

Ein Artikel von Redaktion | 24.10.2017 - 11:31


Am 19. Oktober ging der Holzbaupreis Steiermark  zum insgesamt elften Mal über die Bühne. Aus über 150 Einreichungen entschied sich die Jury für neun Preisträger aus zehn Kategorien. Von der urbanen Aufstockung inmitten der Grazer Innenstadt, über den unaufgeregten Umbau einer Scheune, bis hin zum Studierenden-Wohnheim in Leoben: Die Auszeichnungen zeigen, dass sich der Holzbau in der Steiermark nicht nur etabliert hat, sondern auch qualitativ überzeugt.

Die Jury hatte es wieder einmal nicht leicht. Roland Winkler von winkler+ruck Architekten aus Klagenfurt übernahm den Vorsitz und damit die Verantwortung für die schwere Entscheidung zur Preisträgerfindung. Der Tiroler Landesinnungsmeister Simon Kathrein, der holzau austria-Geschäftsführer Reinhold Steinmaurer und der Landesbaudirektor Andreas Tropper unterstützten ihn dabei. Steinmaurer zur Erfahrung als Jurymitglied: „Wir haben wieder einmal gesehen – Holzbau kann alles leisten: vom technisch anspruchsvollen bis hin zum handwerklich aufwändigen.“ Nicht minder euphorisch gab sich so manche Bauherrschaft bei Überreichung der Ehrung. Max und Ulrike Bieder, die das Siegerobjekt in der Kategorie Einfamilienhaus ihr Eigen nennen dürfen, zeigten sich sichtlich begeistert vom Endergebnis. Nach der 40er-Geburtstagsfeier des Bauherren in der Scheune entstand der Entschluss, das Wirtschaftsgebäude in Wohnraum umzuwandeln. „Nachdem der Vater die Kühe hinaus getrieben hatte, zogen wir ein“, formuliert es Bieder scherzhaft.

50.000 ha Leerstand zu füllen

„Es wird in Zukunft verstärkt unsere Aufgabe sein, Leeraum zu füllen“, ergänzt Architekt Tom Lechner, der mit seinem Salzburger Büro LP Architektur und Holzbau Luttenberger das „Leben in der Scheune“ möglich gemacht hat. Auch Landesrat Johann Seitinger fokussiert in seiner Ansprache diese Thematik: „Es ist enorm wichtig, Bestände zu revitalisieren. Hallen, Wohnungen, Häuser – in Österreich haben wir 50.000 ha Leerstand.“ Damit bezieht er sich auf jüngste Einschätzungen des Umweltbundesamtes.

Aufsehen erregende Aufstockung

Aufsehen erregte ebenfalls der Preisträger in der Kategorie „Urbane Wohnraumerweiterung“. Mitten in der Grazer Innenstadt entstand eine zweieinhalb-geschossige Aufstockung namens „Wilder Mann“ von LOVE architecture and urbanism und Graf Holztechnik. Neben dieser Herausforderung bezüglich des Bauplatzes veranschaulichte die Veranstaltung eindrücklich, welch handwerkliche Leistung hinter so manch einem Holzbau steht. Für das Siegerprojekt gleich zweier Kategorien – Landwirtschaftliche Bauten und Handwerkliche Leistungen – zeichnete Brandl Bau und die Architekten Pernthaler verantwortlich. Mit traditionellen Verbindungen wurden große Spannweiten bewältigt. Dazu der steirische Landesinnungsmeister: „Wir müssen es schaffen, über Generationen hinweg unsere Handwerkskunst weiterzugeben. Das schaffen wir auch“, sagt Oskar Beer. „Der Holzbau-Meister-Titel hilft uns dabei.“ Und die zwei weiteren Auslober Franz Titschenbacher, proHolz-Obmann, und Josef König, „Besser mit Holz“-Obmann, ergänzen: „Holz ist Ideengeber für Architekten, Baustoff für die Holzbau-Meister und ökologische Wohn- und Lebensqualität für die, die darin wohnen.“

Preis Einfamilienhaus

Projektname: Leben in der Scheune
Architektur: LP Architektur ZT
Holzbau: Holzbau Luttenberger

Preis Mehrgeschossige Wohnbauten

Projektname: Mineroom Leoben – Studierendenwohnheim
Architektur: aap. Architekten ZT
Holzbau: Weissenseer Holz- u. Systembau
Statik: KPZT Kurt Pock
Bauphysik: Schöberl & Pöll

Preis Revitalisierung

Projektname: Schlafhaus zum Gehöft
Architektur: K & F ZT
Holzbau: Prügger & Plank Bau
Statik: KLH Massivholz

Preis Urbane Wohnraumerweiterung

Projektname: Wilder Mann – Aufstockung in der Altstadt Graz
Architektur: LOVE architecture and urbanism
Holzbau: Graf Holztechnik
Statik: Petschnigg ZT
Bauphysik: Vatter & Partner ZT

Preis Öffentliche und gewerbliche Bauten

Projektname: Erweiterung und Umbau Volksschule Viktor Kaplan Graz
Architektur: Hohensinn Architektur
Holzbau: Strobl Holzbau
Statik: Josef Koppelhuber
Bauphysik: Rosenfelder & Höfler Consulting Engineers

Preis Besser mit Holz

Projektname: Peterskirche St. Lamprecht
Architektur: reitmayr architekten
Holzbau: Holzbau Herbert Hollerer
Statik: Gerhard Walter

Preis Landwirtschaftliche Bauten

Projektname: Pferdezuchtanlage Gutshof Admontbichl
Architektur: Architekten Pernthaler ZT
Holzbau: Brandl Bau
Statik: KPZT Kurt Pock
Bauphysik: Vatter & Partner ZT

Preis Holzbau grenzenlos

Projektname: MIBA Forum Laakirchen
Architektur: Delugan Meissl Architects
Holzbau: Lieb Bau Weiz
Statik: Bollinger Grohmann Schneider
Bauphysik: Röhrer Bauphysik

Publikumspreis

Projektname: Holzgrid
Architektur: Malte Brendemühl und
Katharina Henkel
Holzbau: Holzbau Herbert Hollerer
2019 wird der Holzbaupreis das nächste Mal ausgelobt. Die Auszeichung zählt zu den wichtigsten Baupreisen der Steiermark.