Mit Holz zum weltweit ersten WELL-zertifizierten Viertel

COIMA ist ein Mailänder Immobilienunternehmen und setzt bei Erneuerungsprojekten gerne auf eine Kollaboration zwischen italienischen und internationalen Architekten, um so eine neue Ära der Architektur in Italien zu fördern. So kürte man Anfang des Jahres Diller Scofidio + Renfro mit Sitz in New York und Stefano Boeri Architetti aus Mailand zu den Gewinnern des internationalen Wettbewerbs für das Projekt „Pirelli 39“.

Neubau verbunden mit Bestandssanierung

Das Konzept versteht sich als Teil der umfassenden Erneuerung des Viertels Porta Nuova im Zentrum Mailands und besteht aus drei Teilen. Einerseits wird der bestehende Turm saniert und dabei an die aktuellen Bürostandards und EU-Richtlinien sowie die Anforderungen an die Erdbebensicherheit angepasst. Zudem will man die Energieeffizienz verbessern. Daneben wird ein neuer Wohnturm errichtet – auch hier spielen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eine große Rolle. So sollen über alle Geschosse hinweg insgesamt 1700 m² begrünte Fläche geschaffen werden, die nicht nur das ganze Jahr für ein prächtiges Farbenspiel sorgen, sondern auch 14 t CO₂ und 9 t Sauerstoff jährlich absorbieren bzw. produzieren. 2770 m² Photovoltaikpaneele decken rund 65 % des Eigenbedarfs an Energie des Gebäudes, in dem unter anderem 1800 m³ Holz in Böden und Decken verbaut werden. Den dritten Teil des Konzepts stellt eine Brücke dar. Diese gilt als Verbindungsstück zwischen den beiden Türmen und dem angrenzenden Park „Biblioteca degli Alberi“ (Bibliothek der Bäume). Sie wird als eine Art üppig begrüntes Gewächshaus ausgeführt und soll sowohl als Veranstaltungsort als auch zu botanischen Bildungszwecken genutzt werden.

Das Projekt richtet sich nach den ESG-Kriterien, die die nachhaltigkeitsbezogenen Verantwortungsbereiche von Unternehmen betreffen: Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Aufsichtsstrukturen). Erklärtes Ziel von COIMA sind dabei die Zertifizierungen LEED Platinum, WELL Gold und Wiredscore der Gebäude selbst sowie die weltweit erste WELL-Zertifizierung eines gesamten Viertels. Von der Design- über die Bau- bis hin zur Erhaltungs- bzw. Nutzungsphase schaffe man mit dem Projekt rund 5000 Arbeitsplätze, so COIMA.

Quelle: COIMA