New Yorker erneut mit Holzkonzept

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 01.07.2022 - 08:53
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© BIG, National Juneteenth Museum

Nicht zum ersten Mal zeichnet die Bjarke Ingels Group (BIG) für die Planung eines nachhaltigen und zugleich architektonisch anspruchsvollen öffentlichen Baus verantwortlich. Von kleinen Konzeptbauten bis hin zu ganz großen Ideen mit dem Baustoff Holz reicht mittlerweile ihr Portfolio. Man denke beispielsweise an die Mitwirkung der erst kürzlich veröffentlichten Pläne am Züricher Flughafen oder an den Entwurf der „Woven City“ im Auftrag von Toyota. Nun soll in einer der am stärksten verarmten Regionen von Fort Worth ein zackig auffälliger Massivholzbau aus der Feder des New Yorker Büros der international agierenden Architekten entstehen.

Galerien, eine Art Marktplatz, der von lokalen Lebensmittelproduzenten bespielt wird, und ein Theater bilden Höhepunkte des Raumkonzeptes. Der Entwurf entstand in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Fort Worth. Damit soll das Museum nicht nur einen kulturellen, sondern auch einen wirtschaftlichen Anker für die Ansässigen schaffen und neben der historischen Aufklärungsarbeit als Katalysator für die Belebung des Viertels fungieren.

Historisches Fundament in Sternform

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© BIG, KAI, Atchain

Den Boden des mit Terrazzo gestalteten Innenhofs schmückt ein goldener Stern, der die darüber liegenden zackigen Giebel widerspiegelt. Der Stern repräsentiert nicht nur Texas, den letzten Staat, der die Freiheit afroamerikanischer Sklaven angenommen und anerkannt hat, sondern gibt auch Hinweis auf die 50 Sterne der amerikanischen Flagge, die alle 50 US-Bundesstaaten und die Freiheit der Afroamerikaner im ganzen Land widerspiegeln.

Visuelle Kontinuität von Holz

Neben der visuellen Kontinuität von Holz, innen wie außen, sind der öffentliche und der private Bereich des Gebäudes durch den kreisförmigen Grundriss des Museums miteinander verbunden. Großflächiger Einsatz von Glas im Erdgeschoss als auch im Zwischengeschoss vermittelt zusätzlich ein Gefühl von Offenheit und Transparenz. „Zu sehen, wie sich das Nationalmuseum entwickelt, ist ein Traum, der sich erfüllt“, sagt Opal Lee, Gründungsmitglied des National Juneteenth Museum.

„Durch die Integration eines Marktplatzes mit lokalen Anbietern, eines Gründerzentrums, eines Black-Box-Theaters und eines Auditoriums wird das National Juneteenth Museum zum Kern eines pulsierenden Zentrums in der lange vernachlässigten historischen Southside“, sagt Douglass Alligood, Partner bei BIG. „Als schwarzer Architekt ist dieses Projekt eine der lohnendsten Erfahrungen meiner Karriere.“ 2023 wird mit den Bauarbeiten begonnen.

Quelle: BIG