FHP fordert Maßnahmen

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 26.03.2020 - 14:00

Die beim Rundholzeinschnitt anfallenden Sägenebenprodukte, welche für die Produktion von Papier- und Zellstoff sowie Spanplatten eingesetzt werden, sind heutzutage nicht wegzudenken. Und nicht nur dieses Segment wäre von Prodkuktionsstopps der Holzindustrie betroffen. Auch die Wärme- und Energieversorgung aus dezentralen Biomasseheizkraftwerken sowie die Versorgung mit Lebensmitteln aufgrund von mangelndem Verpackungsmaterial wäre negativ beeinflusst. Der Bau bliebe von solchen Maßnahmen ebenfalls nicht unberührt. Alles Bereiche, die unweigerlich an der Fortführung der Wertschöpfungskette Holz hängen.

Baustellen mit Schutzmaßnahmen weiterführen

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Rund 60 % aller Holzprodukte finden im Bereich der Bauwirtschaft ihren Einsatz. Somit gehört der Holzbau zu einem wichtigen Grundpfeiler der österreichischen Wirtschaft. „Eine durch die Covid-19-Krise bedingte Stilllegung der heimischen Bauwirtschaft hätte fatale Auswirkungen auf die gesamte Holzbranche“, erklärt FHP-Vorsitzender Rudolf Rosenstatter. Der abrupte Einbruch der Absatzmengen von Bauprodukten hätte zahlreiche Werksschließungen in der Holzindustrie zur Folge und es würde zu massiven Ausfällen in der Land- und Forstwirtschaft, in den weitreichenden Zulieferketten sowie in der regionalen Wertschöpfung kommen. „Folglich ist es wesentlich, die Bauwirtschaft zu erhalten, ihre Baustellen auch in diesen Zeiten abzuwickeln und dabei für entsprechende Schutzmaßnahmen zu sorgen.“

Zudem seien die produzierenden Betriebe der Wertschöpfungskette Holz mit rund 70 % Exportrate international besonders gefragt. „Damit zählt der grenzüberschreitende Güterverkehr, besonders in Nachbarländer, wie Italien und Deutschland, zu einem der essenziellen Faktoren für den Fortbestand der holzverarbeitenden Produktionsbetriebe. Ebenso ist der freie Personenverkehr für Schlüsselarbeitskräfte unbedingt aufrecht zu erhalten.“ Handlungsanleitungen der Sozialpartner vom 26. März sollen zumindest den Fortgang von Baustellen sicherstellen.

Schwerwiegende Folgen verhindern

Ein weiteres zentrales Thema für die österreichische Holz- und Papierindustrie ist der Rohstofflieferant Wald. Waldhygienische Maßnahmen und damit die Nutzung
von Holz seien besonders in Hinblick auf vermehrten Schadholzanfall – beispielsweise durch den Borkenkäfer im Frühling und Sommer – wichtig, ist man bei FHP überzeugt.

„Die Wertschöpfungskette Holz ist nun massiv gefordert, gemeinsam diese Krise zu managen. Es braucht jedoch vor allem die Unterstützung der Politik, um in diesen herausfordernden Zeiten zu bestehen. Nur mit ihrer Unterstützung kann es gelingen, die Versorgungssicherung in Österreich, die Zukunft der rund 170.000 Betriebe mit ihren 300.000 Mitarbeitern und unseren heimischen Schatz – den Rohstoff Holz – vor schwerwiegenden Folgeschäden zu bewahren“, sagt FHP-Vorsitzender Rudolf Rosenstatter.

Quelle: FHP