Klimaschädliches Bauen stoppen

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 25.02.2020 - 09:26

Er war es, der das Gebot, die Erde um nicht mehr als zwei Grad Celsius zu erwärmen, in die Welt setzte. Seither gilt dieses als Grundlage für alle Diskussionen rund um den Klimawandel. Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, Mitglied des Weltklimarates, war am 13. Februar zu Gast in Linz und bereicherte den „Dialog Holzbau“.

Klimaschutz wird in den Städten entschieden

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Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber ist einer der weltweit renommiertesten Klimaforscher. Hier bei einem Vortrag in Linz. © WKO-OÖ

Bei der von proHolz Oberösterreich und der Landesinnung Holzbau organisierten Veranstaltung wurde unter anderem darüber diskutiert, welchen Beitrag der Holzbau zur Bewältigung der Klimakrise leisten kann. Schellnhuber dazu in seinem Vortrag: „Der Bausektor in der Europäischen Union verschlingt derzeit rund 40 % des Energiebedarfs.“ Der Physiker ist deshalb der Überzeugung, dass Klimaschutz beim Bauen in den Städten entschieden wird. Diese Behauptung bestätigend, wartete er mit Fakten auf: Allein in China wurde zwischen 2008 und 2010 so viel Beton verbaut, wie im gesamten 20. Jahrhundert in den USA. Das globale Bauwesen würde bis 2050 so viel neue Infrastruktur benötigen, wie bereits seit 1850 errichtet wurde. Und das vor allem in Städten. „Wir müssen zunächst klimaschädliches Bauen stoppen, da würden Holz oder auch andere natürliche Materialien helfen.“

Nach dem Vortrag von Schellnhuber teilte Architekt Ulf Rössler seine Erfahrungen beim Bau eines ganzen Stadtteiles aus Holz in München mit etwa 300 interessierten Teilnehmern. Mit einer Podiumsdisskussion beendete man den Dialog Holzbau 2020.

Quelle: proHolz Oberösterreich