Klimaschutz: Brüssel wachküssen

Ein Artikel von Birgit Fingerlos | 04.08.2022 - 08:03

Den Höhepunkt der Ausstellung bildete die Talkrunde zum Thema „Aktiver Klimaschutz durch Holzbau und nachhaltige Waldbewirtschaftung“ am 13. Juli mit Vertretern aus Forst, Städteplanung und Politik.

Besonders in Städten mit hohem Bedarf an Wohnraum ist Holz der geeignete Baustoff zur Nachverdichtung und spielt eine wichtige Rolle für den aktiven Klimaschutz: Holz bindet langfristig CO2 und leistet so einen aktiven Part zur Dekarbonisierung. Allein in der woodpassage sind dauerhaft 13 t CO2 gebunden. Das entspricht dem Schadstoffausstoß eines Pkws in acht Jahren. Die Stadt München hat sich hohe Ziele für den Klimaschutz gesteckt. So soll München bis 2035 klimaneutral und der Holzbau ein Kriterium bei Grundstücksvergaben sein.

Brüssel: Wo bleibt der Hausverstand?

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Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich und proHolz Salzburg, Simone Schmiedtbauer, Mitglied der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Gert Unterreiner, Geschäftsführer Unterreiner Forstgeräte und Messebeirat Interforst, Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer Messe München (v. li.) © proHolz Bayern Christian Hartlmaier

Grundlage für diesen aktiven Klimaschutz des Städtebaus ist die nachhaltige aktive Forstwirtschaft. EU-Parlamentarierin Simone Schmiedtbauer ist der Meinung, dass Brüssel bei diesem Thema erst noch wachgeküsst werden müsse: „Es muss selbstverständlich sein, den Wald zu schützen, indem wir ihn pflegen. Wo bleibt da der Hausverstand? Wenn mehr Holz nachwächst, als genutzt wird, warum soll man es nicht nutzen? Das ist doch kein Widerspruch.“

Mit der woodpassage als grenzüberschreitender Initiative von proHolz Austria, proHolz Bayern und Lignum Schweiz wird gemeinsam für die ökologischen Vorzüge des Holzbaus im Alpenraum plädiert. Das freut auch proHolz Salzburg-Obmann Rudolf Rosenstatter: „Das Netzwerk ist gut intakt, wir engagieren uns gemeinsam für den Klimaschutz durch Waldbewirtschaftung und Holznutzung. Von der Stadt München können wir viel lernen, die ökologischen Mustersiedlungen in Holzbauweise zeigen einen zukunftsweisenden Weg, den wir auch nach Österreich bringen wollen und müssen.“

Quelle: proHolz Austria