Werkstoff aus Holz und Seide

Ein Artikel von Raphael Zeman | 23.09.2019 - 16:25
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Seide ist ein natürliches Protein mit vielseitigen Eigenschaften, das auch synthetisch hergestellt werden. © Pezhman Mohammadi

Pezhman Mohammadi, Forscher des VVT, erklärt, wie die Plastikalternative hergestellt wird: „Wir haben den Zellstoff von Birken extrahiert, in Nanofasern zerteilt, als Gerüst angeordnet und mit Seidenproteinen von Spinnfäden angereichert beziehungsweise verklebt.“ Allerdings wurden die verwendeten Seidenproteine nicht aus den Exkrementen von Seidenwürmern oder aus Spinnweben gewonnen, sondern mithilfe von Bakterien und synthetischer Spinnen-DNA produziert.

Das biobasierte Material weist eine gute Reißfestigkeit und Steifheit bei gleichzeitiger Elastizität auf und könnte in der Medizin oder Textilindustrie zum Einsatz kommen, beispielsweise in Form von naturbasierten Verbundstoffen oder chirurgischen Fäden. Markus Linder, Professor an der Aalto Universität, schätzt die Natur als Vorbild um innovative Materialien zu entwickeln: „Unsere Wissenschaftler müssen lediglich imstande sein, die natürlichen Eigenschaften zu reproduzieren.“

Die Forschungen sind Teil eines größeren Projekts des Centre of Excellence in Molecular Engineering of Biosynthetic Hybrid Materials (HYBER) an der Aalto Universität. „Unsere Arbeit zeigt die Möglichkeiten auf, die mit der Erforschung und Herstellung von synthetischem Protein entstehen. Wir arbeiten bereits an neuen Materialien, die beispielsweise für Implantate oder stoßfeste Objekte geeignet sein könnten“, so Mohammadi.

Quelle: Universität Aalto