Moos und Holz als Luftfilter

Ein Artikel von Raphael Zeman | 17.03.2020 - 12:34

Unterstützt wird das Projekt von Horizon 2020, dem EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation sowie Bettair Cities, einem Anbieter für Luftqualitätssensoren. Darüber hinaus helfen die Forschungspartner Leibniz Institut für Troposphärenforschung Leipzig (TROPOS) und das Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden (ILK), die Wirkung der Luftfilter zu evaluieren.

Multifunktionaler Stadtbaum

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Vergangene Woche wurden die ersten CityTrees der neuen Generation in Berlin vorgestellt. Im Laufe des Jahres sollen mehrere der BioTech-Luftfilter in ganz Berlin aufgestellt werden. © Green City Solutions

Die CityTrees von Green City Solutions (GCS) filtern mithilfe von Moos und der sogenannten IoT-Technologie (Internet-of-Things-Technologie) Feinstaub aus der Luft. Das Moos hat antibakterielle Eigenschaften, kühlt und reinigt die Luft, während die verbaute Umweltsensorik die Filterleistung in Echtzeit abbilden kann. Ergebnisse zeigen, dass ein CityTree bis zu 80 % des Feinstaubs aus der Luft filtert. Doch die künstlichen Bäume mit hölzernem Rahmen bieten noch mehr: Sie können optional mit einer hexagonalen Plattform an der Basis versehen werden, die zum Verweilen einlädt. Außerdem sind Schnittstellen für Netzwerktechnik, Outdoor-Screens und zahllose Sensoren und Messtechnik vorhanden. Zusätzlich ist geplant, die Bäume mit integrierter Ladeinfrastruktur für Geräte und Elektromobilität zu versehen. Zukünftig könnten die CityTrees nicht nur an besonders schadstoffbelasteten Orten, sondern auch überall dort eingesetzt werden, wo eine Pflanzung echter Bäume aufgrund von beispielsweise Platz- oder Bodenverhältnissen nicht möglich ist. Zwar sind die Luftfilter keine reine Holzkonstruktion, übernehmen aber die wertvolle Funktion echter Bäume, die Luft zu säubern.

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Der eigentliche Filter ist das Moos im Inneren. © Green City Solutions

Berlins Bürgermeister Michael Müller, der das Projekt bereits von Beginn an unterstützt, äußert seine Zuversicht: „Das erfolgreiche Kreativprojekt von GCS hat das Potenzial für die Lösung stadtklimatischer Problemlagen, die in zunehmendem Maße auf unsere urbanen Räume zukommen.“ Und auch der Moosexperte und Mitgründer von GCS, Peter Sänger, blickt freudig in die Zukunft: „Mit dem CityTree 2020 kommen wir unserem Ziel, allen Menschen das grundlegende Bedürfnis nach frischer und sauberer Luft zu erfüllen, ein kleines Stück näher.“

Quelle: Green City Solutions