Update

Neues Pratermuseum eröffnet

Ein Artikel von Birgit Gruber | 10.04.2024 - 10:00
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Rechtzeitig zum Beginn der Prater Hauptsaison, wurde das Museum erstmals für Besucher am neuen Standort zugänglich gemacht. © Herta Hurnaus

| UPDATE am 10.04.2024 |

Der Wiener Wurstelprater ist um eine Attraktion reicher: Nach dem Baustart 2022 wurde die Dachgleiche im Juni 2023 erreicht. Am 15. März eröffnete das neue, hölzerne Pratermuseum. Auf 200 mAusstellungsfläche will man die rund 250-jährige Geschichte des Praters erzählen. Als einer der ersten öffentlichen Holzbauten Wiens wird es laut Stadtverantwortlichen zu einem Modell für die Integration ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Vom Foyer aus führt eine Treppe auf eine Galerie. Hier beginnen die Objekte der Pratersammlung die Geschichte dieses besonderen Orts zu erzählen. Im ersten Stock befindet sich eine Ausstellungsfläche von 129 m². Eine 60 m² große Fläche im zweiten Stock wird durch einen knapp 10 m² großen Balkon mit Blick über den Prater erweitert. „Das neue Pratermuseum schließt in seiner Leichtbauweise an die Tradition historischer Praterarchitekturen an, interpretiert diese aber radikal neu. Im Gegensatz zu den umgebenden Strukturen ist die Form des Pratermuseums kontextuell gedacht und reagiert auf das nahe gelegene Umfeld: die Silhouette des Museums hält den Blick vom Kratky-Baschik-Weg auf das Riesenrad frei und bildet durch ihre Höhe und markante Dachform eine Art Landmark inmitten des Pratertrubels“, sagt Architekt Michael Wallraff. Ausgeführt wurde das Gebäude von Prameshuber Holzbau aus Wien. Das Foyer ist von zwei Seiten kostenfrei betretbar und kann auch für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Das neue Pratermuseum ist ganzjährig von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Für die Praterschau selbst muss ein Ticket für 8 € gelöst werden. Freier Eintritt für alle unter 19 Jahren und jeden ersten Sonntag im Monat.

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Das neue Pratermuseum soll ein Ort der Begegnung sein. © Michael Wallraff, Wien Museum

|ORIGINALARTIKEL vom 03.11.2022| 

Nach Jahrzehnten am Rande des Geschehens – versteckt in einem Seitentrakt des Planetariums – zieht das Pratermuseum ins Zentrum des Geschehens. Das neue Gebäude entsteht am Standort einer ehemaligen Spielhalle an der Straße des Ersten Mai und soll 4,1 Mio. € kosten. Umwelttechnisch entspricht es den höchsten Ansprüchen und soll in Holzbauweise errichtet werden.

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Leuchtturmprojekt mitten im „Wurstelprater": Der Holzbau soll außen wie innen sichtbar sein. © Michael Wallraff, Wien Museum

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Vom Foyer aus führt eine Treppe auf eine Galerie. Hier beginnt die Erzählung der Geschichte des Praters auf rund 200 m2. Im ersten Stock befindet sich die größte Ausstellungsfläche von 120 m2, eine 60 m2 große Fläche im zweiten Stock wird durch einen knapp 9 m2 großen Balkon mit Blick über den Prater erweitert.   © Michael Wallraff, Wien Museum

Architekt Michael Wallraff sei es gelungen, Funktionalität und Nachhaltigkeit zu verbinden. Durch die nachhaltige Bauweise und die Nutzung alternativer regenerativer Energien werden niedrige Energiekosten und CO2-Werte erreicht, heißt es. Die Besonderheiten:

  • überwiegend Holzbau, innen und außen sichtbar 
  • heizen und kühlen mit einer Wärmepumpe 
  • als ökologische und wirtschaftlichste Energiequelle wird die Außenluft genutzt 
  • Stromerzeugung durch Photovoltaik am Dach 
  • Klimapaneele zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit reduzieren die Größe der Lüftungsanlage bzw. des Primärenergiebedarfs  
  • Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage  

Statt einer einseitig begehbaren, hermetischen Ausstellungsbox soll das neu konzipierte Pratermuseum ein Ort der Begegnung sein. Dank der großen Kubatur wird die Erdgeschosszone von beiden Seiten offenen, nicht-kommerziellen Freiraum mit einem multifunktionalen Veranstaltungsbereich bieten. Im Vergleich zum alten Standort im Planetarium steht dem neuen Haus eine verdoppelte Nutzfläche zur Verfügung. 

Quelle: Wien Museum, Michael Wallraff