Wissenschaftliche Begleitung von Vorarlberger Wohnbau

Ein Artikel von Birgit Gruber | 10.04.2024 - 08:07
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Morscher Bauprojekte hat in Mellau in drei Passivhausgebäuden 25 Wohnungen, ein Sportgeschäft und seinen neuen Firmensitz fertiggestellt. © Michael Felder-Fontain

Der Mellauer Bauträger und Passivhausbauer Morscher Bau hat in seinem Heimatort eine Wohn- und Geschäftshausanlage fertiggestellt. Das Projekt „In der Mellen“ wurde in Kooperation mit der Wohnbauselbsthilfe Vorarlberg (WS) realisiert. Drei Gebäude in Holzhybridbauweise bieten Raum für 25 Wohnungen, darunter fünf gemeinnützige Miet- und Mietkaufwohnungen, ein Sportgeschäft sowie den neuen Firmensitz des Familienunternehmens. Bereits im Februar wurde der rund 650 m2 große Bike-Shop „Broger Cube Store Bregenzerwald“ eröffnet. Die ersten Wohnungen werden im Mai an die Bewohner übergeben. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum hat das Unternehmen im März die neue Zentrale bezogen. Die Häuser entsprechen dem Klimaaktiv-Gold-Standard. Allein im Vorjahr wurden fünf Wohnanlagen von Morscher Bauprojekte mit diesem Gütesiegel prämiert. Das Mellauer Unternehmen wurde 2023 zudem mit dem Energy Globe Award Vorarlberg ausgezeichnet.

Die Ensemble wurden aus regionalem Fichtenholz errichtet. Gearbeitet wurde nur mit Partnerbetrieben aus der Region. Geplant wurde das Projekt vom Schwarzacher Büro HK Architekten. Zellulosegedämmte Außenwände, Dreifachverglasung und eine Komfortlüftung sorgen für optimale Energieeffizienz. In Kombination mit einer geothermischen Wärmepumpe, einer Photovoltaikanlage und Solarthermie sollen laut Geschäftsführer Günter Morscher die Betriebskosten für die Bewohner auf ein Minimum sinken. 

Wissenschaftliche Begleitung

Das Bauprojekt wird vom Fachbereich „Smart Building“ der FH Salzburg wissenschaftlich begleitet, die in den nächsten drei Jahren verschiedene Messungen durchführt. Bei einem Haus wurden Tiefenbohrungen ausgeführt und bei zwei der drei Häuser bodennahe Erdsonden in maximal 180 cm Tiefe verlegt. Bei allen drei Gebäuden wird die Wärmeenergie der Fortluft aus der Komfortlüftung für die Erwärmung der Sondenanlagen genutzt. Mit diesem GeoAir-System kann der Ertrag der Erdsonden um ca. 25 bis 30 % erhöht werden. Untersucht wird, wie effizient die Wärmerückgewinnung im Winter bzw. die Kühlung im Sommer bei den beiden Varianten ist. 

Quelle: Morscher Bauprojekte