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© Jorj_Konstantinov

Größtes Holzbau-Studentenwohnheim Österreichs

Ein Artikel von Redaktion | 14.10.2016 - 13:01


Im obersteirischen Leoben wurde jüngst das bisher größte Studentenwohnheim Österreichs in Holzbauweise und Passivhausstandard fertiggestellt. Über dem Stahlbeton-Erdgeschoss erstrecken sich fünf Geschosse in Holzbauweise. Insgesamt finden sich im sogenannten "Mineroom" an der Montanuniversität Leoben, betrieben von der OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH, 1900 m3 Holz verbaut. Das Wiener Architekturbüro aap.Architekten plante den Sechsgeschosser mit Brettsperrholz-Zimmertrennwänden, über die die horizontale Aussteifung erfolgt. Die Außenwände sind als Holzriegelkonstruktion ausgeführt. Das Außenwandsystem beruht auf dem Konzept von Weissenseer Holz-System-Bau, Greifenburg. Das Stiegenhaus ist in Stahlbeton ausgeführt. 200 vorwiegend internationale Studierende finden in den unterschiedlich gestalteten Wohneinheiten Platz.

Innerhalb eines Jahres bezugsfertig

Die extrem kurze Bauzeit von Oktober vergangenen Jahres bis dato erklären die Planer mit dem hohen Vorfertigungsgrad, der Passivhauserfahrung von Weissenseer Holz-System-Bau, der Projektleitung der Baugesellschaft Swietelsky, der Zusammenarbeit im eingespielten Team von Fachplanern und ausgesprochenem Glück mit dem Wetter. Architektonisch sollte sich der enge Bezug der Region und der Universität zur Natur und ihren Ressourcen im Gebäude widerspiegeln. Deshalb finden sich Zitate aus dem Bergbau, mit dem die Stadt und die Universität seit Generationen verbunden sind, im Entwurf wieder. Auch deshalb ist die Fassade teilweise unbehandelt und teilweise vorvergraut, sodass sie sich im Laufe der Zeit in verschiedenen Grau-, Braun- und Rottönen verfärben wird.

KLH-Upcycling integriert

Um den Komplex mit einer Nutzfläche von 6000m2 mit Energie zu versorgen, wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtfläche von 620m2 installiert. Diese werde über das Jahr verteilt an die 110.000 kWh an Energie liefern. Der ökologische Grundgedanke des Projekts führte darüber hinaus zu einem Upcycling-Konzept: Türausschnitte aus den KLH-Brettsperrholzwänden sind zu Möbeln verarbeitet worden. Hocker, Tische, Bänke und Sideboards schmücken die verschiedenen Wohneinheiten. Die offizielle Eröffnung findet am 17. Oktober statt.

Quelle: aap.Architekten