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© Mountain Resort Feuerberg

Hoteljuwel auf höchstem Niveau

Ein Artikel von Redaktion | 23.04.2018 - 08:56


Eingebettet in das 500.000 m² große Plateau der Feuerbergalm auf der Kärntner Gerlitzen Alpe in knapp 1800 m Seehöhe, lädt ein ganz besonderes Wellnessjuwel zum Entspannen und Genießen ein. In regelmäßigen Baustufen wurde das „Mountain Resort Feuerberg“ seit gut zehn Jahren vom unauffälligen Gebäudekomplex zu einer außergewöhnlichen Hotelanlage auf höchstem Niveau weiterentwickelt. Holz spielte stets eine tragende Rolle.

Moderne Architektur, aktueller Stand der Bautechnik und gefühlvoller Einsatz nachhaltiger Baustoffe brachten auf der Gerlitzen Alpe mit Blick auf Mittelkärnten und seine Seen ein wahres touristisches Kleinod zustande: das Mountain Resort Feuerberg. 12 Baustufen, elf Jahre und 30 Mio. € – das ist die Bilanz Ende 2017, welche die Inhaberfamilie Isabella und Erwin Berger ziehen kann. Der jüngste Umbau wurde im Sommer 2017 mit der Modernisierung der 14 Chalets, die zum 60-Zimmer-Resort gehören, abgeschlossen. Im Jahr davor gelang ein besonderer architektonischer Wurf: Um 5, 5 Mio. € wurden der Spabereich und die Turmerweiterung („Bettenturm Ost“) errichtet. Besonderes Herzstück der rund 3000 m² großen „Badewelt am Berg“ mit Blick auf die Karawanken ist das „Kristallbad“ mit 25-Meter-Infinity-Pool, das im vergangenen Jahr als „coolster Pool“ Europas ausgezeichnet wurde.

Weil selbst in Kärnten nicht immer die Sonne scheint – ein Basilikadach

Das Besondere am jüngsten Großumbau: Das komplett neu errichtete Badehaus verschmilzt nahezu vollständig mit der Gartenanlage und fügt sich so besonders harmonisch in die weiche Almlandschaft ein. Ein Mix aus Holz und Glas öffnet das Bauwerk zur Natur und die geradlinig abgestufte Gestaltung der Gartenlandschaft überhöht die architektonische Wirkung des Infinity-Pools. Ein Höhepunkt ist das imposante Basilikadach, das einen Teil des Schwimmbeckens vor Wind und Wetter schützt. Für Bauherr und Hotelinhaber Erwin Berger war dies eine Herzensangelegenheit, wie er meint: „Diese Investition war sicherlich kein Muss. Wir wollten aber noch einmal alles geben, um zu zeigen, wie viel Schönheit an diesem wunderbaren Ort erlebbar ist.“

Holzarchitektur, die alle technischen und landschaftlichen Ansprüche erfüllt

Architektonisch unterstützt wurde und wird Familie Berger schon von Beginn an von Andrea und Herwig Ronacher, die zu den führenden Holzbauarchitekten in der österreichischen Hotellerie gehören. Herwig Ronacher gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er an den Feuerberg denkt: „Die Einzigartigkeit, wie der Pool in der Landschaft liegt, aber auch seine Einbettung in das Halbatrium mit schützendem Holz-Glas-Dach machen das Bauwerk zu einem architektonischen Blickfang.“ Aber auch die technischen und landschaftlichen Ansprüche der Anlage waren Herausforderungen, erzählt Ronacher. Denn das Besondere bei der letzten Baustufe war, dass das Gebäude weitgehend unter dem gewachsenen Gelände liegt und der Großteil der Decken mit Brettsperrholzplatten und einem Gründach ausgeführt wurde. Im Bereich des Außenpools galt es, mit einer Holz-Glas-Konstruktion einen überdachten, aber dennoch lichtdurchfluteten, geschützten Außenbereich zu schaffen, dessen Holzkonstruktion einerseits der hohen Schneelast am Berg standhält, andererseits in seiner Höhenentwicklung die Aussicht von der Hotelseite her so wenig wie möglich beeinträchtigt. Die Lösung bestand daher in Form eines flachen, symmetrischen Giebels, der den Becken- und Beckenumgangsbereich schützt.

Nachhaltige Baustoffe standen im Fokus – Holz wurde dabei maximal eingesetzt

Bauleiter Thomas Freunschlag vom Ziviltechnikerbüro Freunschlag & Ronacher erinnert sich ebenfalls an die spezifischen Ansprüche des Projektes: „Jede Baustufe bestand aus einer Mischbauweise, bei welcher die Materialien Beton, Stahl und Holz zur Anwendung kamen. Dabei wurde natürlich versucht, Holz maximal einzusetzen.“ Konstruktiv wurden hier bereits alle Möglichkeiten an Holzkonstruktionen zur Anwendung gebracht: vom klassischen Holzrahmenbau bis hin zur Bauweise mit Brettsperrholzplatten als Wände und Decken sowie Fachwerkkonstruktionen. Die Auswahl der entsprechenden Holzkonstruktion richtete sich immer nach den Anforderungen. So wurden bei Räumen, bei denen sichtbar bleibende Holzdecken gewünscht waren, Brettsperrholzelemente konstruktiv und mit einer entsprechenden Wohnsichtqualität gleichzeitig als sichtbar bleibende Deckenuntersicht eingesetzt. Jene Bauteile, die als auskragende Anbauten an den massiven Bestand angebracht wurden, wurden wiederum in Holzrahmenbauweise errichtet, da hier teilweise statisch erforderliche Stahlteile zur Verankerung eingearbeitet wurden. Bei den Dachkonstruktionen kamen auch klassische Pfettendachstühle zur Ausführung.

Projektdaten

Standort: Bodensdorf / Gerlitzen Alpe
Architektur: Architekten Ronacher ZT
Tragwerksplanung: Lackner/Egger Bauingenieure ZT; Vitrag Ingenieure
Holzbau: Holzbau Pichler
Bauleitung: Freunschlag & Ronacher ZT