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© Chris-Kister

"Zukunftspavillon" aus Buche

Ein Artikel von Redaktion | 11.05.2016 - 16:36


Auf dem Goetheplatz in Frankfurt am Main steht seit Ende 2015 ein 30 m langer und 8 m hoher Fachwerk-Pavillon aus Buchenholz. Betrieben wird der sogenannte "Zukunftspavillon" von den Veranstaltern des Architektursommers Rhein-Main zusammen mit der Urban Gardening-Initiative Frankfurter Garten. Ein Jahr lang bietet der temporäre Bau Platz für Ausstellungen, Vorträge und Workshops.

Das filigrane Fachwerk aus BauBuche von Pollmeier ist in Längsrichtung in vier jeweils 7, 50 m breite Felder geteilt. In den mittleren Feldern bilden auf Erdgeschosshöhe große Schiebetüren Zugang zum Gebäude. Auf das Buchenholzfachwerk sind Fassadenplatten aus dem fiberglasartigen Material Scobalit montiert. Die transluzente Gebäudehülle dient nicht nur der Belichtung des Innenraums, sondern unterstreicht auch die Leichtigkeit des gesamten Bauwerks. In den Abendstunden leuchtet der langgestreckte Quader über den weiten Platz.

So viel Holz wie nur möglich

Der längliche Pavillon bietet in seinem Inneren bei Veranstaltungen mit Bestuhlung Platz für 90 Personen. Zwei eingestellte Kuben befinden sich an den beiden Enden des Raumes: auf der Ostseite die Bühne, auf der Westseite die Bar für den Café-Betrieb und die Sanitäreinheit mit umweltfreundlichen Kompost-Toiletten. Bis auf den Boden, der mit OSB-Platten belegt ist, wurden alle Einbauten mit Trägern und Platten aus BauBuche realisiert. "Wir wollten so viel Holz wie möglich zeigen", erläutert Architekt Ian Shaw den Entwurfsprozess. Auch um einen späteren Wiederaufbau zu ermöglichen, sollten nur Steck- und Schraubverbindungen zum Einsatz kommen. "Darum haben wir eine Stiftverbindungsmethode entworfen, die ohne Leim auskommt."

Neben dem täglichen Café- und abendlichen Bar-Betrieb sind bis zum Herbst 2016 Ausstellungen, Workshops und „Dinner Talks“ zur Feierabendzeit im Zukunftspavillon geplant. Außerdem finden Gartenbau-Aktionen direkt an der Fassade des Gebäudes statt. Sie ist auf Höhe des Erdgeschosses mit saisonalen Gemüsesorten bepflanzt – im Winter Kohl, im Sommer Tomaten.

Quelle: Pollmeier