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© The Chinese University of Hong Kong

Riesiger Pavillon aus gebundenem Bambus

Ein Artikel von Redaktion | 30.11.2016 - 16:53

In Hong Kong ist ein Event-Pavillon entstanden – durch die Hände junger Architekturstudenten, die ihre Kenntnisse um moderne Planungsprozesse für eine jahrhundertealte Bautradition angewandt haben.

Auch heute noch ist das schnell wachsende Bambusgras auf Chinas Baustellen allgegenwärtig. Hauptsächlich kommt es zum Bau von Gerüsten zum Einsatz. Es findet aber auch immer wieder als Baustoff Anwendung. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bambus ist leicht, stabil und durch sein schnelles Wachstum massenhaft zu günstigen Preisen vorhanden. Deshalb setzt man in China seit Jahrhunderten auf diesen Allround-Werkstoff.

Am Computer simuliert, per Hand gebaut

Trotzdem, dass Bambuskonstruktionen in den Augen von westlichen Bauprofis oft improvisiert, schlecht geplant und vielleicht auch unsicher erscheinen mögen, sind auch solche Bauten lückenlos berechen- und planbar. Die Kunst liegt dabei darin, den Fokus nicht auf die Tragfähigkeit einzelner Bambusrohre zu legen, sondern die Stärke eines ganzen Geflechts derer auszunutzen. Eben das haben Architekturstudenten der Chinese University of Hong Kong beim Bau des ZCB-Pavillons beherzigt. Sie designten das Gebilde mithilfe von Computersimulationen und haben so dessen Statik optimiert.

Der Pavillon besteht aus insgesamt 475 mit Drähten zusammengebundenen Bambusrohren, die an drei Punkten in Betonfundamenten verankert sind. Ein darüber gespannter weißer Stoff macht die Konstruktion regensicher. Gemäß traditioneller Bauweise wurden alle Bambusträger direkt auf der Baustelle gebogen und per Hand verflochten.

Quelle: Chinese University of Hong Kong