In Mondsee musste ein unbewohntes Einfamilienhaus einem mehrgeschossigen Wohnbau weichen. Das brachte neben dem zusätzlichen Wohnraum eine Aufwertung der ganzen Umgebung mit sich. Zwei Salzkammergut-Villen und ein Park dienen als Kulisse.
"Wohnen im Park" nennt sich das Bauprojekt in Mondsee, worin auf drei Ebenen 16 Wohneinheiten Platz finden. Namensgebend ist der angrenzende Park auf den grünen Freinberggründen, auf den die Bewohner westseitig blicken. Daneben stehen zwei Salzkammergut-Villen. Diese Harmonie zwischen den Gebäuden war vor Beginn des Verdichtungsprogramms so nicht gegeben. Jahrzehnte lang stand auf dem Bauplatz ein großes Einfamilienhaus als Rohbau – ein Schandfleck mitten im Ort. Der ganze Platz wurde mit dem Neubau komplett neu definiert.
Rohbau musste weichen
Das dreigeschossige Wohnbauprojekt stammt aus der Entwurfsleistung des Bauträgers Wohnzone GmbH. Das Unternehmen ist zwar auf den Wohnbau allgemein ausgerichtet, legt aber den Schwerpunkt auf den Holzbau. "Holzbau hat viele Stärken, die dort eingesetzt werden müssen, wo sie am besten zum Tragen kommen", erklärt der Planer Stefan Frauenlob. Dass sich der Holzbau gerade für Wohnbauten bestens eignet, beweisen zwei weitere Projekte des Unternehmens mit jeweils 15 Wohneinheiten in unmittelbarer Umgebung. Deren Fertigstellung ist Mitte des nächsten Jahres geplant.
Zeit und Kosten sind die zentralen Entscheidungskriterien im Wohnbau. Dass der Holzbau bei Ersterem zu 100% punktet, leuchtet ein. Aber auch in Sachen Preis könne das Objekt auf den Freinberggründen mit der mineralischen Bauweise mithalten, belegt der ausführende Bauträger. Der abgerissene Rohbau machte ein Drittel der jetzigen Baumasse aus. Beim Holzmassivbau, der sich über die Tiefgarage erstreckt, handelt es sich um ein Niedrigenergiehaus mit Fernwärmeversorgung.
Holzmassivbau interessiert Anleger
Sehr früh wurden die zukünftigen Besitzer in das Bauprojekt involviert. Ihnen wurde die Entscheidung überlassen, ob die Massivholzdecken komplett auf Sicht belassen, ein oder zwei Mal weiß lasiert oder teilweise mit Lehmputz versehen werden sollten. Die meisten Käufer entschieden sich für die einmalige Holzlasur. Und auch draußen sieht man, was drinnen steckt. "Zugunsten der Erkennbarkeit des Holzbaus von außen, aber auch der bauphysikalischen Anforderungen wegen verputzen wir Holzbauten nicht", erklärt der Planer. Deshalb kleidet den Bau eine vorvergraute Weißtannenfassade. Interessant ist auch die Nutzerstruktur des Objekts: "Ziemlich viele Anleger haben sich für die Wohnungen interessiert. Das zeigt uns, dass der Holzmassivbau in diesem Segment funktioniert. Nicht unwesentlich, da die Anlegerschiene eine sehr bedeutende im Wohnbau ist", sagt Frauenlob sichtlich erfreut. Auch von offizieller Seite sei eine Akzeptanzsteigerung zu spüren. "Noch immer stehen Behördenwünsche jenen der Architekten dann und wann entgegen. Aber wir merken, dass die Behörden dem Holzbau gegenüber immer offener werden." Eine Entwicklung, die generell zu begrüßen ist.
Projektdaten
Standort: Mondsee
Fertigstellung: 2016
Architektur: Wohnzone GmbH
Holzbau: Holzbau Appesbacher
Systemlieferant (430 m3 BSP): Binderholz