2017 war für die Holzbaubetriebe ein Jahr, in dem die Branche Flagge zeigen konnte. Die Auftragszahlen und Umsätze sind weiterhin steigend und werden auch in Zukunft zulegen. Die Stimmung am Markt war im Holzbau noch nie so euphorisch. Die Gründe liegen mit Sicherheit an den zahlreichen Leuchtturmprojekten der letzten Jahre, dem unermüdlichen Einsatz aller „hölzernen“ Akteure und nicht zuletzt den klimapolitischen Zielen, welche nur mit dem Baustoff Holz erreichbar sind.
Die sozialpolitischen Ereignisse waren 2017 dagegen sehr fordernd. Stand am Anfang des Jahres die Gewerbeordnung im Mittelpunkt, so wurde am Jahresende gleich die gesamte Sozialpartnerschaft mit der Pflichtmitgliedschaft infrage gestellt. Vielen Kritikern ist dabei gar nicht bewusst, dass hierbei auch der Solidarbeitrag für unsere Lehrausbildung betroffen ist. Nach jahrelanger Arbeit ist es nun gelungen, dass die Lehrlingszahlen wieder steigen. Dank des großen Einsatzes von Betrieben und Funktionären konnten wir der Jugend die positiven Zukunftsperspektiven im Holzbau vermitteln.
Doch nicht nur in der Ausbildung, sondern vor allem auch in der Weiterbildung stehen wir vor großen Herausforderungen. Bildung und Wissen sind in Zukunft mehr denn je gefragt und entscheiden über den Erfolg der Unternehmen. Besonders im Holzbau sind die Kompetenzen jedes Mitarbeiters wichtig, denn Holzbau bedeutet Teamwork – beginnend bei der Arbeitsvorbereitung bis hin zur Übergabe des Werkes.
Der Ausblick auf 2018 scheint gut zu sein. Die Politik ist jedoch aufgefordert, die Rahmenbedingungen für KMU wesentlich zu verbessern. Dies betrifft vor allem die Abgabenquote sowie eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die Finanzkrise ist zwar fast schon vergessen – aber es waren das Handwerk und das Gewerbe, welche die Arbeitsplätze am Leben und somit unsere Volkswirtschaft am Laufen hielten. Bis dato fand diese Leistung keine Anerkennung vonseiten der Politik. Die „Zimmerleute“ galten immer schon als kreativ und anpassungsfähig, neue Märkte zu erobern. Sei es der mehrgeschossige Wohnbau oder die Nachverdichtung im urbanen Raum – wir Holzbauer lösen Probleme pragmatisch, lieben Herausforderungen und werden auch die Digitalisierung im Handwerk meistern.