Favoriten, der „Zehnte“, ist der bevölkerungsreichste Bezirk Wiens. An seinen dünn besiedelten südlichen Rändern finden sich jedoch dörfliche Strukturen, weiträumige Agrarflächen, durchkreuzt von stark frequentierten Autobahnen und Bahnstrecken. Weil Wien seit Jahren kontinuierlich wächst und der Bedarf an leistbarem Wohnraum immer größer wird, geraten auch die Stadtränder zusehends in den Blick von Stadtplanung und Immobilienwirtschaft. Flächensparende und bodenschonende Bauweisen sind dabei von großer Bedeutung.
Wohnprojekt schließt vorhandene Baulücke
An der Klederingerstraße, in Rufweite zu den Stadtranddörfern Ober- und Unterlaa und einen Steinwurf von der Grenze zu Niederösterreich entfernt, plante das Team von nonconform für den Bauträger DWK Die WOHNKOMPANIE ein nachhaltiges Wohnprojekt. Es schließt eine bereits gewidmete Baulücke in einem typischen Stadtrandensemble. Das Projekt „Timber*Laa“ besteht aus zwei dreieinhalbgeschoßigen Baukörpern in Holzbauweise, eine Kombination aus einer Holzriegelkonstruktion (Außenwände) und massiven Brettsperrholzplatten (Innenwände). 38 Wohneinheiten mit Wohnnutzflächen zwischen 45 und 100 m² bieten neuen Lebensraum für rund 120 Menschen.
„Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Planungsteam gelang es, die Baukörper in nur drei Monaten vom Vorentwurf bis zur Einreichplanung zu entwickeln. Ein Auslaufen der Bauwidmung konnten wir somit verhindern“, sagt Wohnkompanie-Projektleiterin Sonja Schweitzer. „Wir freuen uns, dass wir durch die Kombination aus ökologischer Nachhaltigkeit, detailkompetenter Planung und hoher Wohnqualität trotz Teuerungskrise den Holzbau ohne Kompromisse umsetzen konnten“, so Schweitzer.
Baustoff Holz sehr präsent
Wesentliches Ziel der Planung war es, sämtliche Wohnungen zur Gartenseite zu öffnen sowie reine Nord-Wohnungen zu vermeiden. Insbesondere für den nördlich gelegenen Baukörper, der die Baulücke an der Klederingerstraße schließt, ist eine Öffnung der Wohnungen Richtung Süden wichtig. Südseitig verfügt jede Wohnung entweder über Terrasse und Eigengarten (Erdgeschoß) beziehungsweise Loggia oder Balkon (Obergeschoße).
Der Baustoff Holz ist nicht nur in der Riegelkonstruktion, in der Außenfassade aus vertikal angeordneten Lärchenlatten sowie in den Balkontrennelementen und Portalverkleidungen präsent. Er zeigt sich auch in den Innenbereichen. Während die Wände der Erschließungszonen aus Brandschutzgründen mit Gipskartonwänden verkleidet sind, bleibt das Holz der Decken sichtbar. Grün gehaltene Holz-Alu-Fenster und Stiegengeländer setzen einen optischen Kontrapunkt und geben dem Projekt seine Identität. „Holz sieht einfach schön aus, hat eine angenehme Haptik, riecht gut und trägt zu einem behaglichen Wohngefühl bei“, sagt Christian Schwarzinger vom nonconform-Planungsteam.
Postitive Ökobilanz
Die Bauköprper stehen an der Kledringerstraße und schließen eine vorhandene Baulücke. © Kurt Hoerbst
Beide Wohnhäuser erfüllen Niedrigstenergiestandards. Eine zentrale Luftwärmepumpe sorgt für Heizwärme, während die Photovoltaikelemente auf den Mansardflachdächern den Strombedarf decken. Zu einer positiver Ökobilanz tragen zudem die rückstandsarme Rückbaubarkeit, die Vielzahl an Fahrradabstellplätzen oder das üppige Grün der Außenbereiche bei.
Quelle: nonconform