Holzbau bedient Zukunftstrends

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 14.05.2020 - 15:01

Mit 42 Befragten ist die Umfrage von BauInfoConsult zwar nicht repräsentativ, doch weist sie fünf essenzielle Zukunftsthemen der Branche aus. Der am häufigsten ausgemachte Trend am Bau ist demnach „modulares Bauen“. 90 % der Befragten sind sich einig, dass der Einsatz von überwiegend vorgefertigten Modulen das Bauen der Zukunft immer stärker prägen wird. „Dass die Hersteller hier Vorteile sehen, liegt auf der Hand: Gegenüber konventioneller Bauweisen versprechen sich die Befragten termingerechtere und wesentlich schnellere Fertigstellungen“, heißt es vonseiten BauInfoConsult. Selbstredend ist der Holzbau für diesen Bereich besonders prädestiniert.

Der zweite Trend betrifft die smarte Stadt, die effiziente und sparsame Energienutzung in nachhaltigen Wohnformen fördert. 60 % sehen in der stärkeren Vernetzung des Wohnens über die eigenen vier Wände hinaus großes Potenzial. Verbindungsglied zum dritthäufigst genannten Thema stellt der Klimawandel dar. Die Hälfte der Befragten befindet es nämlich für einen gewichtigen Markttrend, dass recyclingfähige Materialien nach dem Cradle to Cradle-Prinzip verwendet werden.

Bauinfoconsult.jpg

Hersteller befanden, dass diese Trends in Zukunft mehr Marktgewicht bekommen. © BauInfoConsult

Lokale Vernetzung in Krisenzeiten

Zum Zeitpunkt der Umfrage (Februar bis März) sprachen sich darüber hinaus 43 % für die bevorstehende Bedeutungssteigerung von Just-in-time-Produktion aus. Während der Coronakrise hat sich dann gezeigt, dass die überwiegend mit lokal vernetzten, traditionellen Liefermodellen arbeitende Bauwirtschaft zum Vorreiter autark-resilienten Wirtschaftens geworden ist. „Es ist also davon auszugehen, dass die Baubranche genau hinsehen wird und bei der Adaption von effizienteren Just-in-time-Produktionsmodellen in Zukunft zugleich die Lehren aus der Krise berücksichtigen wird“, heißt es.

Aufstockungen als fünftwichtigster Trend

Jeder vierte Hersteller rechnet zudem damit, dass angesichts des knappen Baulandangebots und der verstärkten Wohnraumnachfrage Dachaufstockungen immer üblicher werden. „Ein kreativer Umgang mit den bestehenden Bauflächen wird daher zum Gebot der Stunde – etwa durch mehr Stockwerke im Neubau als hierzulande eigentlich üblich oder durch Anbau in die Höhe“, entnehmen die Experten der Befragung. Ein Segment, in dem die Holzbauweise seine Stärken ebenso vollends entfalten kann. Die häufigst gennanten Zukunftsthemen spielen also allesamt dem Holzbau in die Hände.

Quelle: BauInfoConsult