Sieben Ziegelwerke werden stillgelegt

Ein Artikel von Raphael Zeman | 26.09.2022 - 15:01

Bereits für den Herbst seien sukzessive Stilllegungen angekündigt worden, berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten vergangene Woche. Im Januar sollen dann alle sieben Standorte der Unternehmen Senftenbacher und Danreiter im Innviertel, Eder in Peuerbach und Weibern, klimabloc (Pichler) in Wels und Neuhofen/Krems sowie Pichler in Aschach/Donau „bis auf unbestimmte Zeit“ stillgelegt werden. Rund 350 Mitarbeiter sind von den Maßnahmen betroffen.

Laut Peter Flotzinger, Geschäftsführer von Senftenbacher und Danreiter sowie Obmann des Ziegelverbands, ist die Produktion wegen der „dramatischen Entwicklung der Energiepreise“ betriebswirtschaftlich nicht darstellbar. Derzeit seien bei Ziegeln weitere Preissteigerungen im hohen zweistelligen Prozentbereich zu erwarten. Sollten die Energiepreise weiterhin so hoch bleiben bzw. Gaslieferungen eingeschränkt oder gar eingestellt werden, sei es der Industrie nicht mehr möglich, den Baustoff Ziegel herzustellen.

Holzbau als Profiteur?

Wie Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), beim Dialog Holzbau Ende Juni in den Raum stellte (holzbau austria berichtete), kann diese Situation dem Holzbau in die Hände spielen. Denn wie Felbermayr damals schon anmerkte: „Was geht Gas den Holzbau an?“ Es sei, so Felbermayr, indirekt ein enormer Wettbewerber für den Holzbau – denn ohne Gas wären Zement und Ziegel viel teurer (bezogen auf die zur Herstellung benötigte Energie, Anm. d. Red.). „Umso höhere Gaspreise wir sehen, umso besser wird der business case für den alternativen Baustoff Holz“, führte der WIFO-Direktor weiter aus.

Quelle: Oberösterreichische Nachrichten