„Holz ist krisensicher“

Von einer kleinen S.gemühle hat sich Ortner-Holz aus Tragwein im Laufe der Zeit zu einem modernen, leistungsfähigen Holzverarbeitungsbetrieb entwickelt, der mit derzeit knapp 60 Mitarbeitern rund 50.000 fm Rundholz pro Jahr zu hochwertigen Holzprodukten verarbeitet. Ortner hat den Familienbetrieb 2005 in sechster Generation von seinem Vater übernommen. Der Betrieb blickt auf eine über 800-jährige Geschichte zurück. In all dieser Zeit blieb das Unternehmen von großer Verwüstung verschont. Doch in der Nacht von 2. auf 3. Juli 2016 ging alles sehr schnell. Ein Unwetter tobte in der Gegend. Innerhalb weniger Stunden war das komplette Sägewerksareal überflutet. Zurück blieb ein Schaden in Millionenhöhe. Eine Hochwasserversicherung fehlte damals. „Damit man sich vorstellen kann, wie stark die Überschwemmung war: Einen 6 t-Stapler hat es einfach weggespült.“ Das Einbrechen der Bundesstraße über dem Gelände machte eine Evakuierung unmöglich. „Um Mitternacht war das Wasser weg“, erzählte Ortner kurz nach dem Unglück.

Neubeginn nach Hochwasser

Für Ortner sei es nach dieser Krise wichtig gewesen, nach vorne zu schauen und den Fokus nicht zu verlieren. So ist es seinem kompromisslosen Willen zu verdanken, dass der Neubeginn gelungen ist. Nach nur sechs Monaten Bauzeit wurde im Juni 2021 das neue Bürogebäude am Unternehmensstandort eingeweiht. Das Büro ist ein Holzbau durch und durch. Sämtliche Decken und Wände wurden mit MH-Massivholz (rund 100 m²) errichtet. „Holz ist ein absolut krisensicherer Baustoff, der auch noch dann lieferbar ist, wenn ein Schiff den Panamakanal blockiert oder gerade Energiepreise explodieren“, ist sich Ortner sicher.

Kooperative und professionelle Arbeitsweise

Geplant wurde das moderne Bauwerk von Architekt Norbert Haderer aus Linz. Ausgeführt hat es Buchner Holzbau aus Unterweißenbach. Eine starke und langjährige regionale Partnerschaft verbindet die Mühlviertler Betriebe. „Unser Ziel war es, einen hochwertigen und architektonisch anspruchsvollen Holzbau zu errichten. Wir wollten für unsere Mitarbeiter ein perfektes Arbeitsumfeld schaffen. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich Holz positiv auf den menschlichen Organismus auswirkt“, weiß Ortner. Die Techniker und Bauleiter von Buchner haben es geschafft, diese Anforderungen perfekt umzusetzen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden traditionsreichen Unternehmen ist ein gutes Beispiel für regionale Wertschöpfung und Mühlviertler Handschlagqualität.

Optischer Blickfang

Bei Buchner spricht man von einem optischen Blickfang. „Durch den hochwertigen und architektonisch anspruchsvollen Holzbau wurde auf rund 190 m² ein perfektes Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter geschaffen“, freut sich Vertriebs- und Marketingleiter Christian Leski. Für das außergewöhnliche Bürohaus wurde eine sichtbare Retrotimber-Leimholzkonstruktion mit Wandverglasung einschlie.lich Aluprofilen gewählt. Diese Kombination sorgt für eine sichtbare Wand-Holz-Glas-Konstruktion, die durch ihre einzigartige Optik den Charakter des Gebäudes besonders hervorhebt. Im Bereich der Glaswände sind die vorgesetzten schrägen Holzlamellen nach außen geneigt. Die architektonisch besonders anspruchsvolle Holzfassade entstand aus eigens dafür gehobelten Lärchenprofilen. Die Holzfassade ist hinterlüftet und mit dem Synthesa-Produkt Greywood behandelt. Ein besonderes Merkmal sind die kreisrunden Ausschnitte in der schräg gestellten Holzlamellenfassade mit integrierter Beleuchtung. Diese Ausschnitte erinnern an das „O“ von Ortner Holz und haben schon so manchen Betrachter zu einem bewundernden „Oh!“ verleitet.