Gemeinsam für selbstbestimmte Waldbewirtschaftung

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 14.06.2024 - 14:09

 „Wir setzen uns für eine europäische Anreizpolitik ein, die auf die Bedürfnisse der Menschen, eingeht. Anstatt sie durch ständig neue praxisfremde Vorschriften zu kontrollieren und dadurch das Vertrauen in die Europäische Idee zu untergraben, sollte Brüssel ihnen endlich Vertrauen entgegenbringen", spricht Forstwirtschaftssminister Norbert Totschnig die fehlende Zusammenarbeit mit den Waldbewirtschaftern bei der Entwicklung der EU-Entwaldungsverordnung an. „Nur in Zusammenarbeit mit den Waldbewirtschaftern – nicht gegen sie – können wir klimafitte und zukunftsfähige Wälder zum Wohle der gesamten Gesellschaft sicherstellen und vor allem die wichtigen Arbeitsplätze in den ländlichen Gebieten aufrechterhalten.“

Waldbewirtschafung_BML Hemerka.jpg

Die Unterzeichner (v. re.): Herbert Jöbstl/ Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs, Elfriede Moser/ Sektionschefin, Peter Konrad/ Präsident Österreichischer Forstunternehmerverband, Konrad Mylius/ Präsident Land- & Forstbetriebe Österreich, Rudolf Rosenstatter/ Obmann des Waldverbandes, Bundesminister Norbert Totschnig, Andreas Gruber/ Vorstand Österreichische Bundesforste, Franz Titschenbacher/ Präsident der LK Steiermark, Dr. Fabian Schaup/ Generalsekretär LAK © BML/ Hemerka

Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs und Mitunterzeichner der Petition, erklärt: „Nachhaltige Waldbewirtschaftung und vielfältige Holzverwendung sind in Österreich seit Generationen ein Erfolgsmodell. Diesen Weg wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern in der Wertschöpfungskette Holz weitergehen. Leider führen einige politische Impulse der Europäischen Union mit Bezug zur Forstwirtschaft dazu, die Nutzung der nachhaltigen und erneuerbaren Ressource Holz einzuschränken.“ Nach der Wahl zum Europäischen Parlament erwartet die Holzindustrie nun einen Kurswechsel beim European Green Deal. „Vom neu gewählten EU-Parlament und von der neuen EU-Kommission erwarten wir einen Green Deal mit der Wertschöpfungskette Holz und nicht über unsere Köpfe hinweg. Es braucht ein klares Bekenntnis der EU und der Mitgliedstaaten zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Wir verfügen in Europa über den Rohstoff Holz und die Fertigungskompetenzen für eine vielseitige und klimaschonende Verwendung im Rahmen der Bioökonomie. Stärken wir gemeinsam dieses nachhaltige, stabile und unabhängige Wertschöpfungsnetzwerk. So sichern wir Arbeitsplätze, schaffen energieeffizienten Wohnraum und tun was für das Klima und die Natur“, fordert Jöbstl.

„Selbstverständlich begrüßt die Holzindustrie das Ziel der EUDR, die globale Entwaldung aufzuhalten. Das grundlegende Problem der EUDR ist, dass sie, gemessen am Bürokratieaufwand, keinen Mehrwert bringt“, fügt Maria Kiefer-Polz, Vizepräsidentin der Europäischen Organisation der Sägeindustrie (EOS) und ebenfalls Mitunterzeichnerin, hinzu. 

Zahlreiche mitteleuropäische Waldbesitzerverbände haben dazu unter der Schirmherrschaft des Waldverbandes Österreich und seiner Landesverbände eine Onlinepetition aufgelegt, die mittlerweile über 35.000 Unterstützer unterschrieben haben. Das Ziel dabei ist, bis 17. Juni möglichst viele Unterschriften zu sammeln und diese an die EU-Kommission und das Parlament zu übergeben. 

Quelle: Fachverband der Holzindustrie, BML