Der diesjährige Fachgruppentag der Kärntner Holzbau-Meister fand am Freitag, dem 17. März, in der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach statt, wo man sich hauptsächlich mit Waldbewirtschaftung und Holzernte beschäftigt – also an jenem Ort, an dem die Wertschöpfungskette Holz ihren Anfang nimmt.
Mit dem Arbeitsinspektorat im selben Boot
Die Arbeitsinspektoren Kurt Walker und Gerhard Londer regten in Ossiach eine rege Diskussion zu vielen aktuellen Vorkommnissen mit den Holzbau-Meistern an. Dabei wurde festgestellt, dass die Firmenchefs und das Arbeitsinspektorat gleichermaßen an der Gesundheit der Mitarbeiter interessiert sind – zumal ein Mitarbeiterausfall erhebliche Aufwendungen mit sich bringt und die dadurch entstehenden Lücken organisatorisch nur schwer handzuhaben sind. Mit vielen unpraktikablen Gesetzesregelungen sind die Mitarbeiter des Arbeitsinspektorates ebenso unzufrieden wie auch die Unternehmer, welche sich mit vielen Vorschriften drangsaliert und schikaniert fühlen.
Normenflut bald unüberschaubar
Wolfram Reisinger, Spezialist für naturnahe Dämmungen und Abdichtungsbahnen, referierte über die Planung und Ausführung von Unterdächern sowie Rotationsströmungen im gedämmten Gefach. Reisinger berichtete in diesem Zusammenhang auch über die aktuellen Entwicklungen der Normung aus vorgenannten Bereichen. Die Bereinigung alter, überholter Regelungen im Bereich der Vorschriften, Gesetze und Normen muss vorgenommen werden, da ansonsten den kleinen und mittleren Unternehmen ein unüberschaubares Umfeld aufgebürdet und letztlich das Bauen noch teurer wird.
Holzbau in Kärnten ist nicht zu bremsen!
Zu dieser Feststellung kommt man, wenn man den Bericht von Landesinnungsmeister Georg Hubmann gehört hat. Er ist der Motor der Funktionäre und auf seine Anregung hin wurden drei Arbeitsgruppen im Innungsausschuss eingerichtet. Die Gewerbeordnung „neu“ hat den Innungsvorstand ebenso beschäftigt wie auch die vielen Vorschläge zum neuen Kärntner Wohnbauförderungsgesetz. Bald täglich kommen neue Vorschläge aus diesen Bereichen und es ist Aufgabe der Spitzenfunktionäre, fachlich fundiert Stellung zu nehmen. Die Vorschläge zur Gewerbeordnung „neu“ haben viele populistische
Aussagen und falsche Behauptungen gebracht, die es galt, richtigzustellen.
„Überall auf der Welt werden wir um unser duales Ausbildungsprinzip beneidet und unsere Fachkräfte sind von Weltruf. Gerade im Holzbau sind wir unter den Spitzenreitern. Da wir ein Hochpreisland sind, können wir die Billigkonkurrenz aus dem Ausland nur unter Aufbietung exzellenter Qualität, Innovation und Wirtschaftlichkeit in den Schatten stellen. Dazu sind sehr gut ausgebildete Mitarbeiter nötigt, die, wie die Betriebe selbst, aus dem Ländlichen Raum kommen und so dazu beitragen, unser Land auch in den vermeintlichen Randzonen zu stärken“, so Hubmann.