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Der Turm am Pyramidenkogel ist nicht mehr nur der welthöchste Holzturm, sondern nun auch ein weit sichtbarer Leuchtturm.  © Fritz Klaura

Der Pyramidenkogel-Turm im Discofieber

Ein Artikel von Redaktion | 23.06.2017 - 12:47


Vor zehn Jahren hat das Architektenteam Klaura, Kaden & Partner mit dem Tragwerksplaner Markus Lackner und dem Lichtkünstler Hanno Kautz den internationalen Wettbewerb zur Errichtung eines neuen Aussichtsturmes am Kärntner Pyramidenkogel gewonnen.

Eine lange Durststrecke mit vielen Hürden und negativer Kritik aus der Politik und von selbsternannten Experten führte das Planungsteam fast zur Verzweiflung. Vielen erschien das Projekt als zu „gigantisch“. Es wurde abgespeckt, kleiner, das Turmrestaurant fiel den Einsparungen ebenso zum Opfer wie auch die in den Renderings bereits geplante Lichtinstallation.

In Rekordzeit gebaut, seitdem Besucherrekorde

Am 21. Juni 2013 wurde der Turm schließlich nach nur einem halben Jahr Bauzeit eröffnet und stellt somit als Holz-Stahl Hybridkonstruktion mit 100 Metern den welthöchsten Aussichtsturm dieser Kategorie. Mit einhunderttausend Besuchern wurde in der Vorschau sehr konservativ kalkuliert. Schon im ersten Betriebsjahr besuchten aber über dreihunderttausend Menschen den Turm. Dies übertraf alle Prognosen und nach drei Jahren konnte man bereits den millionsten Besucher willkommen heißen. Die Gemeinde Keutschach erwarb schließlich jene Geschäftsanteile die vom Land Kärnten gehalten wurden und ist seit einem Jahr Alleineigentümer. Das Geschäft am Pyramidenkogel entwickelte sich derart gut, daß man sich entschloss, die Lichtinstallation aus den laufenden Einnahmen zu finanzieren und zur Realisierung zu bringen. 

Ein Kippschalter für 164 Lichtkörper

Architekt Markus Klaura und Lichtkünstler Hanno Kautz planten gemeinsam mit dem französischen Hersteller der LED-Leuchten ein höchst aufwändiges Beleuchtungskonzept. Bergführer und Industriekletterer Christian Gratzer hat mit seinem Team – unterstützt vom Mechatroniker Martin Buchsbaum – 164 Beleuchtungskörper mit einem Einzelgewicht von rund zwei Kilogramm in die exakt richtige Position gebracht.

Exakt vier Jahre nach der Eröffnung des Aussichtsturms wurde nun die multifunktionale Beleuchtung in Anwesenheit vieler Besucher ihrer Bestimmung übergeben. Landesrat Rolf Holub und Landeshauptmann Peter Kaiser waren anfänglich unter den Kritikern des Projektes. In ihren Ansprachen haben sie offen zu ihrer damaligen Kritik Stellung bezogen und festgestellt, daß sie ursprünglich nicht an das Projekt geglaubt haben und heute eines Besseren belehrt wurden.

Die Lichtershow wurde musikalisch vom aus Armenien stammenden Jazzmusiker Karen Asatrian und seinem zwölfköpfigen Ensemble, dem Alpen-Adria-Projekt, in einer eindrucksvollen Klangwolke begleitet. Auftraggeber Bürgermeister Karl Dovjak gab den Künstlern freie Hand in der Planung und wurde mit einer tollen Lichtershow und einem fantastischen Konzert, wie die unzähligen Zuschauer überrascht. 

Der Holzturm am Pyramidenkogel wurde binnen vier Jahren zu einem Kärntner Wahrzeichen. Seit Montag, dem 19. Juni 2017 ist er auch ein weithin sichtbarer Leuchtturm.