Die im zweijährigen Rhythmus stattfindende Bundestagung Holzbau ist im Lauf der Jahre schon fast zu einer Art Prestigeveranstaltung der überschaubaren Berufsbranche der Zimmerer und Holzbau-Meister geworden. Die neun Landesinnungen wechseln sich mit der Organisation ab und es gilt als Ehre, die Kollegen aus den jeweils anderen Bundesländern zu sich einladen und bewirten zu dürfen. Auch deshalb gibt man sich immer wieder auf‘s Neue große Mühe, den Gästen des zweieinhalb bis dreitägigen Events ein kurzweiliges und geselliges Programm anbieten zu können
Die Veranstaltungen der Vorjahre – 2014 in Graz und 2016 in Salzburg – legten die Messlatte enorm hoch an. Hiervon ließen sich die Verantwortlichen der diesjährigen Bundestagung – die Niederösterreicher unter Federführung von Landesinnungsmeister Josef Daxelberger – nicht abschrecken.
Nach Waidhofen an der Ybbs – einem Ort, an dem selbst manche der anwesenden Niederösterreicher noch nie zuvor waren – lud man ein und hoffte auf zahlreiche Zusagen, fröhliche Gesichter und gutes Wetter. Letztlich kamen 250 bestens gelaunte Teilnehmer aus allen Ecken und Enden Österreichs sowie aus Deutschland, Südtirol und Luxemburg angereist. Von Donnerstagabend bis Samstag wurde gefeiert, diskutiert, genetzwerkt und die charmante Altstadt Waidhofens inklusive des imposanten Schlosses Rothschild besichtigt.
Nach einer Reihe sehr interessanter Vorträge von renommierten Persönlichkeiten – wie dem ehemaligen Profiskifahrer, Thomas Sykora, Tragwerksplaner Dr. Richard Woschitz, Bundesinnungsmeister Hermann Atzmüller und TCE-Präsident Peter Aicher – wurde den Teilnehmern am Freitag ein bunt gemischtes Nachmittagsprogramm geboten: vom Bierbrauseminar über Bogen- und Tontaubenschießen bis hin zur Nachtwächterführung. Gebührenden Ausklang fand der aufregende Tag mit einem guten Essen und einer Zauberschau des Vizeweltmeisters Wolfgang Moser.
Lediglich die Sache mit dem Wetter lief in Waidhofen nicht ganz so, wie gewünscht. Der ursprünglich für Samstagmorgen geplante Festumzug musste aufgrund des starken Regens leider ausfallen. Das tat der guten Laune von Gastgeber Josef Daxelberger aber keinen Abbruch: „Regnet‘s halt. Da kann man nichts machen“, resümierte er mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln.
Am Ende hat man in Niederösterreich eine Bundestagung präsentiert, für die das Wort „Tagung“ eigentlich nicht mehr zeitgemäß ist. Damit verbinden die meisten nämlich eine langatmige, zähe und trockene Fachveranstaltung … all das war die Bundestagung Holzbau 2018 bei Weitem nicht.