Das diesjährige Motto „DRUF & DRA mit HOLZ“ stellte das Bauen im Bestand in den Mittelpunkt des Wettbewerbs und traf damit voll ins Schwarze. Speziell mit Blick auf die Grundstückspreise und dem allgemein kritisierten bedenkenlosen Bodenverbrauch für nichtlandwirtschaftliche Zwecke langten auffallend viele Anbauten, Aufstockungen und Sanierungen bei der Jury ein. Diese Bauaufgaben stellen eine spezielle Herausforderung für Bauherrschaft, Architektur und Handwerkskunst dar.
Chancen dank Handwerkskunst
„Erfreulicherweise bietet gerade der Holzbau bei Anbauten, Aufstockungen oder Sanierungen enorme Chancen dank traditioneller Handwerkskunst sowie alt bewährten und neu entwickelten Konstruktionslösungen“, erklärte Bundesinnungsmeister Sigi Fritz. Aus 23 Einreichungen gingen zwei Auszeichnungen in diesem Segment hervor. Auch die Disziplinen Neubau, öffentlicher Bau und Gewerbebau förderten nachahmenswerte Beispiele für zeitgenössisches und zukunftsweisendes Bauen mit Holz zutage. „Wir als Jury durften in allen Kategorien preiswürdige Lösungen besichtigen“, kommentierte die Jury die Einreichungen. Dieser gehörten die Architekten Milena Karanesheva, Markus Klaura und Chris Precht sowie Tragwerksplaner Reinhard Wiederkehr an. Sie entschieden sich gemeinsam für zehn Auszeichnungen.
Erfreulicherweise bietet gerade der Holzbau bei Anbauten, Aufstockungen oder Sanierungen enorme Chancen dank traditioneller Handwerkskunst.
Das Können der Vorarlberger Holzbaubetriebe
„Beeindruckend ist und bleibt das Engagement öffentlicher und privater Bauherren, die Sorgfalt der Planung sowie das enorme Können der Vorarlberger Holzbaubetriebe. Hier wird allerfeinste Handwerksarbeit geleistet. Es fiel uns nicht leicht, einige wenige Gebäude mit Preisen und Auszeichnungen herauszuheben“, erläuterte die Jury ihre schwere Auswahlaufgabe. Lediglich das Segment des mehrgeschossigen Wohnbaus bietet noch Luft nach oben, fügte die Jury hinzu. „Dieser Nachholbedarf des Landes Vorarlberg wäre mit der hiesigen Architektur und der lokalen Holzbaukunst gut zu bewältigen.“
Keine echten Alternativen zum modernen Holzbau
Organisator und Geschäftsführer der vorarlberger holzbau_kunst, Dr. Matthias Ammann, wies im Zuge der Verleihung einmal mehr darauf hin, „dass es in Bezug auf umfassendes ökologisches Bauen und die CO2-Reduktion keine echten Alternativen zum modernen Holzbau gibt – deshalb gilt auch in Zukunft mehr denn je: DRUF und DRA mit HOLZ!“
Im Anschluss finden sich die zehn ausgezeichneten Objekte. Alle übrigen Projekte, die eine Anerkennung erhielten, sind in einer Broschüre versammelt.
Zwei Preise in der Kategorie Sanierung
Einfamilienhaus Maurer
Bauherrschaft: Reinhard Maurer
Planung: Baukultur Management GmbH
Ausführung: Flatz Holzbau
Haus W
Bauherrschaft: Familie Wüstner
Planung: firm Feldkircher und Moosbrugger ZT GbmH
Ausführung: FB Holzbau GmbH
Preis Einfamilienhaus
Unter Dach und Fach
Bauherrschaft: anonym
Planung: Arge Metzler Schelling Architekten ZT
Ausführung: Zimmerei Gerhard Bilgeri
Preis Mehrfamilienhaus
„Uf dr Säogo“
Bauherrschaft: Kaufmann Liegenschaftsprojekte GmbH
Planung: Johannes Kaufmann Architektur
Ausführung: kaufmann zimmerei und tischlerei
Zwei Preise Gewerbebau
Landwirtschaftliche Mehrzweckgebäude
Bauherrschaft: Monika und Armin Ebenhoc
Planung: LK Vorarlberg - Heike Bruckner
Ausführung: Summer Holzbau
Montagehalle Reuthe
Bauherrschaft: Michael Kaufmann GmbH
Planung: Johannes Kaufmann Architektur
Tragwerksplanung: merz kley partner ZT
Ausführung: kaufmann zimmerei und tischlerei und Oberhauser & Schedler Bau
Zwei Preise Außer Landes
Wohnen am Vulkanplatz
Bauherrschaft: Einfach Wohnen – Stiftung für bezahlbare
und ökologische Wohnungen, Zürich
Planung: Johannes Kaufmann Architektur
Tragwerksplanung: merz kley partner ZT
Ausführung: kaufmann zimmerei und tischlerei
Haus am Schopfacker
Bauherrschaft: anonym
Planung: Bernardo Bader Architekt ZT
Ausführung: Alpina Hausbau GmbH
Preis Öffentlicher Bau
Gemeindebauten Mellau
Bauherrschaft: Gemeinde Mellau
Planung: Dorner\Matt Architekten und
Zumtobel.Architektur (Ausführungsplanung)
Ausführung: Kaspar Greber Holz- und Wohnbau und Wälderbau Dragaschnig
Preis Temporäres Bauen
woodpassage
Bauherrschaft: proHolz Austria, proHolz Bayern, Lignum Schweiz
Planung: TU München, Hermann Kaufmann, Maren Kohaus
Holzbau und Statik: Holzbau Fetz
Foto: Marc Lins, Christian Hartlmaier, Darko Todorovic