Ministerium baut Holzkaserne

Ein Artikel von Birgit Gruber | 12.08.2020 - 12:26

Mitte November 2018 wünschte sich der damalige Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) eine Kaserne in Holzbauweise. Gemeint war damit die Van der Groeben-Kaserne am steirischen Standort Feldbach. Der Neubau soll gemäß den Vorstellungen des Verteidigungsressort mit möglichst hohem Vorfertigungsgrad entstehen. Die Außenwände und die tragenden Decken sollen in Holzbauweise errichtet werden. Weiters sei auf die „Sommertauglichkeit“ Wert zu legen, hieß es damals. „Holz hat gute bauphysikalische Eigenschaften, garantiert ein angenehmes Wohnklima und erfordert die geringsten Erzeugungs-, Energie- und Entsorgungskosten aller Baustoffe“, wird das Ressort von Kunasek 2018 in der Kleinen Zeitung zitiert. Außerdem, so der Minister, sei es ihm persönlich „ein großes Anliegen, dass unsere Soldaten eine zeitgemäße Unterkunft haben“. Ende Juli dieses Jahres setzte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner schließlich im Rahmen eines Festaktes den Spatenstich für die Neuerrichtung eines Unterkunftsgebäudes am Kasernengelände.

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Das neue Gebäude der Kaserne Feldbach entsteht in modularer Holzriegelbauweise. © sps-architekten

Modulare Holzriegelbauweise

Das Gebäude wird als modulare Holzriegelkonstruktion errichtet und gilt daher als besonders umweltschonend. Die Kosten des Projektes betragen 7 Mio. €. Die Kaserne soll als Vorzeigekaserne für ganz Österreich gelten und die Regionalität sowie die Wertschöpfung österreichischer Unternehmen stärken. Für die grüne Architektur zeichnen sps-architekten aus Thalgau bei Salzburg verantwortlich. „Das Gebäude besteht aus zwei dreigeschossigen, leicht zueinander versetzten Gebäudeteilen mit Mittelgangerschließung und flach geneigtem Satteldach. An der Schnittstelle der beiden Zeilen befindet sich der zentrale überdachte Haupteingang mit der vertikalen Haupterschließung sowie den in jeder Ebene befindlichen Gemeinschaftsräumen. Zusätzliche Fluchttreppenhäuser an den beiden Gebäudeenden ermöglichen eine schnelle Evakuierung und eine rasche Einsatzbereitschaft der Mannschaft“, heißt es aus dem Planungsbüro.

Fertigstellung bereits 2021

Das neue Unterkunftsgebäude wird eine Kapazität von rund 260 Betten in 2-Personen- und 4-Personenzimmern besitzen und soll im „klimaaktiv Gold Standard“ erbaut werden. Die modulare Holzbauweise, teilweise in Sichtqualität mit vorgefertigten und voll ausgestatteten Raummodulen („Plug and Play“), ermöglicht eine kurze Bauzeit. Mit einer Fertigstellung rechnet das Verteidigungsministerium im Herbst 2021. Dann soll das neue Gebäude vom Bundesheer auch bereits bezogen werden.

Quelle: sps-architekten