Kuchl gibt den Holzton an

Ein Artikel von Birgit Fingerlos | 31.03.2022 - 12:04
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Die Werkmeister-Ausbildung wird gut angenommen, es gibt bereits den vierten Jahrgang © Holztechnikum Kuchl

„Mitarbeiterbindung ist eine Antwort auf den Fachkräftemangel. Hier setzen wir mit unserer Werkmeisterausbildung an“, erklärt Erwin Treml, Leiter Weiterbildung und Dienstleistungen am Holztechnikum Kuchl (HTK). Er ist davon überzeugt, dass Unternehmen, die ihren Mitarbeitern die berufsbegleitende Ausbildung „Werkmeister Holztechnik-Produktion“ ermöglichen, klar im Vorteil sind. Mit der Ausbildung werden engagierten Fachkräften berufliche Aufstiegschancen ermöglicht. „Der vierte Jahrgang schließt im Juli ab. Wir können bereits von vielen erfolgreichen Absolventen, die inzwischen in Führungspositionen tätig sind, berichten“, bestätigt Treml. 

Kompetente Werkmeister

„Ab dem kommenden Schuljahr gibt es für die Werkmeister einen neuen Lehrplan. Künftig wird mehr Wert auf eine kompetenzorientierte Ausbildung gelegt. Technische und wirtschaftliche Gegenstände rücken stärker in den Fokus“, kündigt Treml an. Die Werkmeister erhalten auch Zusatzqualifikationen, sie absolvieren die Unternehmerprüfung und die Lehrlingsausbilder-Berechtigung. Künftig werden sie auch zur Sicherheitsvertrauensperson ausgebildet.

Unzählige Möglichkeiten

Die Ausbildung „Werkmeister Holztechnik-Produktion“ dauert vier Semester und wird in einer Mischform aus Präsenz- und Individualphasen umgesetzt. Anmeldungen für den nächsten Ausbildungszyklus, der im September 2022 startet, sind noch möglich.

Egal, ob Tischler, Zimmerer, Holz- und Sägetechniker, Fertigteilhausbauer, Tischlereitechniker oder Holztechniker: Die berufsbegleitende Ausbildung richtet sich an all jene aus der Holzbranche, die einen Lehr- oder Fachschulabschluss haben. Zudem stehen den Werkmeistern nach ihrer Ausbildung weitere Optionen für ihre Karriere offen. Nach sechs Jahren Berufspraxis und einem Fachgespräch vor einer Ingenieurzertifizierungskommission können sie den Ingenieurtitel erwerben. Wer möchte, kann dann – sofern ein Lehrabschluss in diesem Berufsfeld vorliegt – beispielsweise den ab Herbst 2023 beginnenden Bachelor Professional, ein berufsbegleitendes Studium am Wissenscampus Kuchl mit Schwerpunkt Holzbau, angehen. Wer an der Berufsreifeprüfung interessiert ist, für den ersetzt die Werkmeisterprüfung die Fachprüfung.

Seminare und Kurse

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Erwin Treml freut sich mit Martin Lienbacher (v. li.) auf die nächsten vom HTK durchgeführten Seminare und Kurse © Holztechnikum Kuchl

Generell ist Erwachsenenbildung in Kuchl ein großes Thema. Hierfür bietet man ein vielseitiges Weiterbildungsportfolio. „Wir sind Ansprechpartner, wenn es um Seminare oder Kurse geht. Jährlich werden von uns bis zu 40 Seminare veranstaltet. Diese finden entweder in Kuchl oder direkt in den Unternehmen der HTK-Vereinsmitglieder statt“, erläutert Treml. Hier stehen Themen, welche die Holzindustrie betreffen, wie beispielsweise Rund- und Schnittholzsortierung oder Holztrocknung, im Mittelpunkt. Natürlich werden auch Kurse für Gatter- und Bandsägenführer angeboten. 

„Die Seminare und Kurse werden sehr gut angenommen. Daher haben wir unser Lehrpersonal aufgestockt, neu im Team ist der FH Kuchl-Absolvent Martin Lienbacher“, sagt Treml. 

„Bildungslabor“ überarbeitet Unterrichtsmaterialien

Doch nicht nur Aus- und Fortbildung sind am HTK von Wichtigkeit, auch der Unterricht selbst wird laufend weiterentwickelt. So arbeitet man beispielsweise gemeinsam mit proHolz Austria, Holzbau Austria, der FH Salzburg und dem Fachverband der Holzindustrie am „Bildungslabor“. 

Ziel dieses Projekts ist die Erstellung von bundesweit einheitlichen Unterrichtsmaterialien für die Primar- und Sekundarstufen. 

Quelle: Holztechnikum Kuchl