Holzbaubranche trifft sich wieder in Innsbruck

Ein Artikel von Birgit Fingerlos | 21.09.2022 - 10:47

Bei dieser Tagung wird über erfolgreich abgewickelte Bauprojekte berichtet. Aber fast noch bedeutender dürfte der dort gebotene Blick auf die Zukunft sein. Das Bauwesen steht vor großen Veränderungen, was die Märkte, Rohstoffe, Energie, Technik und das Personal angeht. Das IHF bietet Informationen und Lösungen zu diesen sich verändernden Rahmenbedingungen.

Das zweite Mal in Innsbruck

Die Veranstaltung gibt es bereits zum 26. Mal, in Innsbruck ist es das zweite Mal. Forum Holzbau kann auf der positiven Entwicklung der vergangenen IHF aufbauen. 2019 gingen 2450 Teilnehmer, Aussteller und Sponsoren den Umstieg in das leistungsfähigere Kongresszentrum mit. Von 30. November bis 2. Dezember findet das IHF im bewährten Ablaufschema von Mittwoch bis Freitag statt. Die Tagung im Kongresszentrum Innsbruck wird um eine Fachausstellung ergänzt, dazu haben sich bereits über 180 Aussteller angemeldet.

Fachthemen werden in IHF-Prologen vertieft

ihf_holzbau_2022.jpg

Über erfolgreich abgewickelte Bauprojekte, wie den Rewe-Supermarkt in Wiesbaden-Erbenheim, gebaut von Holzbau Amann, wird beim IHF 2022 berichtet © Martin Granacher

Die IHF-Auftaktveranstaltung am Vormittag des 30. November wird vom Verband Lignum Schweiz moderiert. Dabei geht es um die Sicherung des Technologievorsprungs im Holzbau gegenüber dem Wettbewerb, Anforderungen der Immobilien- und Wohnungswirtschaft an den Holzbau und das Planungswerkzeug BIM. Nach der Mittagspause werden Fachthemen in vier IHF-Prologen vertieft. Der Architekturprolog unter der Leitung von Hermann Kaufmann diskutiert unter dem Titel „Seriell versus individuell“ die Aufgabe, beim industriellen Holzbau zu verhindern, dass die Architektur nicht „unter die Räder“ kommt. Im Fertigbauprolog werden Marktveränderungen in der Wertschöpfungskette Holz betrachtet. Hier geht es zum Beispiel um den Eintritt neuer Marktteilnehmer.

Charta Holz 2.0 und Blick in die Zukunft

Zum Start des IHF-Kernforums am 1. Dezember informiert Dr. Denny Ohnesorge vom Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) über die Umsetzung der politischen Charta Holz 2.0 und den Stand der Holzverwendung im Bauwesen. Anschließend macht sich Zukunftsforscher Matthias Horx Gedanken über Anpassung durch Wandel in (erwarteter) Zeit der Wirtschaftskrise. Im weiteren Veranstaltungsverlauf geht es in den parallelen Vortragssträngen „Holztragwerke“, „Erlebniswelten“ und „Holzhochhaus“ um die Vorstellung herausragender Projekte des Ingenieurholzbaus. Im ebenfalls parallelen Strang „Holzbauentwicklung“, moderiert von Dr. Simon Aicher von der MPA Stuttgart, geht es um Klebetechniken, das Brandverhalten von Holzprodukten und die Ertüchtigung historischer Holzbauwerke. Hier wird unter anderem über den Wiederaufbau des Daches der Notre-Dame und die Sanierung des Industriedenkmals „Dunstan Staiths“ bei Newcastle upon Tyne berichtet. Beim 26. IHF werden auch Studierende der Technischen Hochschule Rosenheim und der Berner Fachhochschule Biel (BFH) Inhalte und Ergebnisse ihrer Masterarbeiten präsentieren. Dies erfolgt in einem fünften Vortragsstrang parallel zu den zuvor genannten. In einem anschließenden „World Café“ werden in Kleingruppen Forschungsfragen auf vier Themenfeldern diskutiert.

Norbert Totschnig, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, wird für ein Grußwort am Ende des ersten Kongresstages erwartet. Den Wirtschaftsvortrag hält in diesem Jahr Dr. Hans-Werner Sinn vom ifo-Institut München. Für ihre Verdienste um die Holzwirtschaft werden der Holzbauunternehmer Xaver Haas und der Holzbauarchitekt Jürgen Krug geehrt. Das anschließende Festessen findet auf dem nahen Messegelände statt.

Kernforum mit großvolumigem Holzbau

Am zweiten Tag des IHF-Kernforums gibt es vier parallele Blöcke. Darin geht es um Projekte aus den Bereichen exponierte Ingenieurbauwerke, Sportstätten und Großvolumige Verwaltungs-, Büro- und Hotelbauten im gehobenen Segment. Der vierte Block unter dem Titel „Abenteuer Holzforschung“ wird moderiert von Dr. Stefan Winter. Dabei werden Lösungen beleuchtet, um eine sich abzeichnende Konkurrenz um den Wald (Rohstoffversorgung versus Naturschutzziele) abzuwenden und um den Wald der Zukunft. Im IHF-Epilog unter der Leitung von Prof. Dr. (em) Wolfgang Winter aus Wien wird Paul Brannen vom europäischen Holzdachverband CEI-Bois/EOS den European Green Deal und das „Neue Europäische Bauhaus“ vorstellen. Der Epilog wird sich auch damit befassen, ob der Holzbau sein Entwicklungspotenzial in kürzester Zeit und im erhofften Umfang aktivieren kann. Weitere Infos und Anmeldung.

Quelle: Forum Holzbau