Fertighausverband pocht auf Modulbau

Ein Artikel von Birgit Gruber | 02.12.2022 - 10:23
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DHV-Präsident Erwin Taglieber empfiehlt den Mitgliedsunternehmen, sich verstärkt dem Holzmodulbau zuzuwenden. © Achim Dathe

Bei der diesjährigen Herbsttagung in Frankfurt am Main rief Präsident Erwin Taglieber die Mitgliedsunternehmen auf, sich neben dem angestammten Kerngeschäft, das traditionell im Ein- und Zweifamilienhausbau liegt, verstärkt den Zukunftsthemen mehrgeschossiges Bauen, BIM, serielles Sanieren mit Elementen, Robotik und Holzmodulbau zuzuwenden. Um auf politischer Ebene die Vorteile des Bauens mit Holz und der seriellen Vorfertigung in den entscheidenden Köpfen zu verankern, verstärkt der DHV seine Präsenz in Berlin: Zum Leiter des DHV-Hauptstadtbüros wurde Vorstandsmitglied Ahmed Al Samarraie ernannt, bisher Obmann des Arbeitskreises ökologischer Holzbau. Laut Taglieber sei vom Verband jetzt mehr denn je eine 360-Grad-Rundumsicht gefordert, um für die 250 überwiegend mittelständischen Mitgliedsbetriebe die Weichen richtig zu stellen.

Auf der Agenda des DHV stehen vorrangig technische und baurechtliche Aspekte des seriellen Bauens sowie die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden, wozu nach den Worten von Erwin Taglieber ausdrücklich auch die Verbesserung und Verstetigung der staatlichen Förderung zählen.

Bauen mit Holz muss erleichtert werden

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Um die 100 Gäste nutzten die Gelegenheit, sich über die sprunghaften wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auszutauschen. © Achim Dathe

DHV-Vizepräsident Ulf Cordes warf in Frankfurt einen durchaus kritischen Blick auf den herrschenden politischen Kontext. Insbesondere kritisierte er die überbordende Bürokratie, die Investoren abschreckt und wünschenswerte Großprojekte verhindert. „Baugenehmigungsverfahren, die sich teils über Jahre hinziehen, sind in Zeiten akuten Wohnraummangels unverantwortlich. Bauanträge für Gebäude aus Holz, insbesondere in den höheren Gebäudeklassen, müssen deutlich schneller geprüft und genehmigt werden als bisher, wenn der Klimaschutz in Deutschland eine Chance haben soll." Bauämter sollten daher mit genügend qualifiziertem Personal ausgestattet werden, um komplexe Anträge zeitnah bewältigen zu können, so die Quintessenz.

Quelle: Deutscher Fertighaus-Verband