Wien baut jetzt mehr mit Holz

Ein Artikel von Birgit Gruber | 28.02.2023 - 13:18
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Dieter Groschopf (wohnfonds_wien), Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál, Christian Raab (ARWAG) und Thomas Drozda (ARWAG) präsentieren gemeinsam die ersten Projekte des Wiener WohnBAUMprogramms. © PID/VOTAVA

Der wohnfonds_wien hat bereits im Vorjahr den Bauträgerwettbewerb zum ersten Wiener WohnBAUMprogramm abgeschlossen. Nun geht es an die Umsetzung der Siegerprojekte, die bis 2025 errichtet werden sollen. „Ziel ist es, leistbare Wohnungen zu bauen, die umweltbewusst und ökologisch nachhaltig, naturnah aber trotzdem urban sind. Der Auftakt des Wiener WohnBAUMprogramms ist geglückt und zeigt entsprechende innovative Maßnahmen mit Vorbildcharakter für das größere Ausrollen des Holzbaus in Wien“freut sich Wohnbaustadträtin und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál.

Direkt am Wald- und Wiesengürtel

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Direkt an einem Wald- und Wiesengürtel liegt der Standort Orasteig, wo den Bewohnern viel Grünfläche zur Verfügung steht. © AllesWirdGut Architekten

Für das Liegenschaftspaket mit den Standorten Orasteig (Wien 21), Aspernstraße und Naufahrtweg (Wien 22) wurde das Projekt „4x4|der Holzpilot“ des Bauträgers ARWAG mit AllesWirdGut Architekten und Gerner und Gerner Plus Architekten von der Jury zur Förderung empfohlen. Insgesamt werden 39 geförderte Mietwohnungen, 41 besonders kostengüntige SMART-Wohnungen mit Superförderung sowie 24 Heimplätze errichtet. Das Projekt besticht durch eine flexible Holzbaulösung mit einem sehr hohen Vorfertigungsgrad, wodurch ein geräuscharmer Baustellenbetrieb und eine verkürzte Bauzeit sichergestellt wird. Direkt an einem Wald- und Wiesengürtel liegt der Standort Orasteig, wo den Bewohnern neben einem Kleinkinderspielplatz mit Urban Gardening, Balkone mit integrierten Pflanztrögen aber auch private Gartenflächen zur Verfügung stehen. Der Standort Aspernstraße zeichnet sich durch seine sehr gute Anbindung an die U-Bahn aus. Hier wurde besonders auf die Bedürfnisse von Alleinerziehenden und die Unterbringung von Studierenden-Wohngemeinschaften Rücksicht genommen. Beim Standort Naufahrtweg ist eine Stützpunkt des SOS Kinderdorf geplant, wo den jungen Bewohnern ein neues Zuhause in ruhiger Grünumgebung mit Rückzugsorten geschaffen wird.

Kreislaufwirtschaft und innovative Energieversorgung

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Beim Standort Aspernstraße wurde besonders auf die Bedürfnisse von Alleinerziehenden Rücksicht genommen und Studentenwohnungen untergebracht. © AllesWirdGut Architekten

Die alternative Energieversorgung auf den Standorten wird durch Schaffung eines Net-Zero-Emissions-Building mit Photovoltaikanlage am Dach, Wärmepumpe mit Tiefensonden zum Heizen und Temperieren im Sommer so wie der Warmwasseraufbereitung über eine zentrale Abluftwärmepumpe erreicht. Gegen die sommerliche Überwärmung leisten die Fassaden- und Dachbegrünungen, das Regenwassermanagement in Kombination mit einem geringen Versiegelungsgrad aber auch der bauliche Sonnenschutz durch Balkone bzw. Verschattungselementen gute Dienste. Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft wurde auch die Zeit nach der Lebensdauer der Gebäude in Betracht gezogen. Durch die Erstellung eines digitalen Zwillings wird eine Materialdatenbank der Gebäude angelegt, die alle Daten der Gebäude erfasst und dadurch eine spätere Wiederverwertung der verwendeten Materialien ermöglicht.

Das 1. Wiener WohnBAUMprogramm für Projekte in Holz- oder Holzhybridbauweise wird heuer mit einer zweiten Phase fortgesetzt. Wie schon in Phase 1 stehen, dabei die Schwerpunktthemen Bauen mit Holz, Stärkung der Klimaresilienz, Planung nach kreislaufwirtschaftlichen Prinzipien, Digitalisierung und alternative Energieversorgung im Vordergrund.

Quellen: Stadt Wien / AllesWirdGut Architekten