Ein transluzentes Gewebe wird zwischen die Holzbögen gespannt. © Marina Tabassum Architects (MTA). Courtesy Serpentine
Jedes Jahr locken die Serpentine Galleries in Kensington Gardens im Londoner Stadtteil Westminster mit einem besonderen Sommerprogramm Besucher aus aller Welt an. Im Mittelpunkt steht immer ein temporäres, von Architekten oder Künstlern entworfenes Gebäude, das als Raum für Begegnung und Musikveranstaltungen dient. Der Entwurf für den diesjährigen Pavillon stammt von der aus Bangladesh stammenden Architektin Marina Tabassum. Ihr Büro hat eine Konstruktion mit bogenförmigen Trägern in Holzbauweise vorgestellt. Zwischen den aufgereihten Trägern ist eine gefaltete transluzente Membran aufgespannt. Das in vier Abschnitte gegliederte Tonnendach schließt beidseitig mit einer Halbkuppel ab. „A Capsule in Time“ lautet der Name des an einen Kokon erinnernden Pavillons.
Der Serpentine Pavilion 2025 wird nach einem Entwurf von Marina Tabassum entstehen. © Marina Tabassum Architects (MTA). Courtesy Serpentine
Durch die Unterteilung des Pavillons entstehen offene Bereiche, die gezielt Blickbeziehungen zum historischen Bau der Serpentine Gallery ermöglichen. Diese Kunstinstitution befindet sich im Londoner Kensington Park. Im Zentrum des Pavillons bleibt ein freier Platz, aus dessen Mitte ein Baum emporwächst. Dieser steht in direkter Sichtachse zum Glockenturm der Serpentine South Gallery. Zwei Wege führen zu schmalen Einschnitten entlang der halbkugelförmigen Strukturen. Die lichtdurchlässige Fassade des Pavillons ist von der Struktur von Blättern sowie von traditionellen Baldachinen wie dem Shamiyana, einem in Südasien häufig bei Feierlichkeiten eingesetzten Zeltdach, inspiriert.
Ab 6. Juni für die Öffentlichkeit zugänglich
Die durch die Unterteilung entstehenden Freiräume dienen als Sichtachsen auf das historische Gebäude der Serpentine Gallery. © Marina Tabassum Architects (MTA). Courtesy Serpentine
Der Pavillon wird am 6. Juni der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, 25 Jahre nach der ersten Auftragsvergabe der Gallerie an Zaha Hadid im Hyde Park.
Die Arbeit von Marina Tabassum konzentriert sich auf sozial, ökologisch und politisch engagierte Projekte, die sich insbesondere mit den Herausforderungen marginalisierter Gemeinschaften in Bangladesch befassen. Zu ihren bemerkenswerten Projekten gehört das Khudi Bari, ein modularer Wohnbau, der für die Anpassung an überschwemmungsgefährdete Gebiete konzipiert wurde. Tabassums architektonischer Ansatz betont einen zeitgenössischen Stil, der in lokalem Klima, Kontext, Kultur und Geschichte verwurzelt ist.
Quelle: Serpentine