Forschern der University of Maryland ist es gelungen, mithilfe von Holzscheiben salzhaltiges Meerwasser zu trinkbarem Wasser aufzubereiten. Industriell umgesetzt könnte diese Methode für viele trockene Länder der Erde eine kostengünstige Trinkwasserversorgung bedeuten.
Laut einem Bericht des ORF eignen sich für die Meerwasserentsalzung nur bestimmte Holzarten, wie Kiefer und Pappel. Deren Porenduchmesser liegt im Vergleich zu anderen Hölzern im Mittel: Er ist nicht zu klein, damit genug Wasser fließen kann, und ist aber auch nicht zu weit, damit die Salze im Holz hängen bleiben können.
Im Versuchsaufbau zeigen die US-Forscher, wie eine von Sonnenlicht erhitzte Holzscheibe mit einer Dicke von einem Zentimeter salzhaltiges Wasser aufsaugt. Verantwortlich für diesen Effekt ist die Kapillarkraft des Holzes, die ebenso bei einem in der Natur stehenden Baum wirkt, der über seine Wurzeln Wasser aus der Erde saugt und bis in die Krone transportiert. Im Holz verdampft das Wasser durch das Zuwirken des Sonnenlichts. Um den Verdampfungsprozess zu katalysieren, haben die Wissenschaftler die Holzoberfläche wenige Millimeter tief angebrannt: Das dunklere Holz nimmt das warme Licht besser auf. Hat das Wasser die Holzscheibe durchquert, wird es am anderen Ende aufgefangen und gekühlt. Was im Holz zurückbleibt sind die im Meerwasser enthaltenen Schadstoffe und Salz.
In weiterer Folge wollen die Forscher den Holzfilter so weiterentwickeln, dass er industriell oder vielleicht sogar in Haushalten eingesetzt werden kann. Konkrete Pläne für eine umfassende Wasserversorgung stehen derzeit noch nicht, so der ORF.
Quelle: ORF