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© Helmut Lunghammer

Wallenberg-Preis für Schickhofer

Ein Artikel von Redaktion | 25.03.2019 - 08:23


Für seine bahnbrechende Forschung im Bereich Brettsperrholz (BSP/CLT) erhält Univ.-Prof. Dr. Gerhard Schickhofer, Leiter des Instituts für Holzbau und Holztechnologie der TU Graz, den Marcus Wallenberg-Preis 2019. Die Auszeichnung ist mit rund 200.000 € dotiert.

Für seine Forschungsleistungen und den Wissenstransfer in Bezug auf BSP wurde Schickhofer mit dem hochdotierten und renommierten Marcus Wallenberg-Preis 2019 gewürdigt. Dieser von der gleichnamigen schwedischen Stiftung ausgelobte Preis stellt eine Anerkennung für bahnbrechende wissenschaftliche Errungenschaften dar, die maßgeblich zur Erweiterung von Wissen und zur technischen Entwicklung in zentralen Bereichen der Forst- und Holzwirtschaft beitragen.

Bekanntgabe in Stübing

Das Auswahlkomitee der Marcus Wallenberg-Stiftung begründet die Auszeichnung von Schickhofer damit, dass der Grazer Forscher einen zentralen wissenschaftlichen und technischen Beitrag leistete, um die Entwicklung von BSP zu standardisieren und dessen Verwendung als Baumaterial zu ermöglichen. Die erfolgreiche Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis und die Anwendungsorientierung werden ebenso als beispiellos genannt wie diverse einschlägige Publikationen Schickhofers, die den Fachbereich maßgeblich prägen. „Gerhard Schickhofers Leidenschaft und Engagement für das Fachgebiet  haben eine Schlüsselrolle dabei gespielt, das Profil von Holz für den Bau massiver und hoher Strukturen zu verbessern. Seine Arbeit war für die Interpretation der technologischen Möglichkeiten von CLT für Architekten und Designer von herausragender Bedeutung“, so Professorin Johanna Buchert, Vorsitzende des Auswahlkomitees des Marcus Wallenberg Preises.

Die Bekanntgabe der Auszeichnung erfolgte im Rahmen des World Wood Day am 22. März im Freilichtmuseum Stübing bei Graz durch Kaj Rosén, Geschäftsführer der schwedischen Marcus Wallenberg-Stiftung. Im Herbst wird Schickhofer den Preis in Stockholm entgegennehmen. Der schwedische König, Carl XVI. Gustaf, wird die Auszeichnung im Rahmen einer feierlichen Zeremonie persönlich an Preisträger überreichen.

Zu Akzeptanz von Baustoff beigetragen

Schickhofer wurde 1962 in Vorau geboren. Er studierte Bauingenieurwesen an der TU Graz und dissertierte 1994 ebendort. Seit 2004 ist er Leiter des Instituts für Holzbau und Holztechnologie der TU Graz. Für seine Forschung wurde Schickhofer vielfach ausgezeichnet, darunter 1995 und 1997 mit dem Umdasch-Preis, 1998 mit dem Preis der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG für seinen Beitrag zur ersten österreichischen Zulassung von BSP, oder 2000 mit dem Steirischen Holzbaupreis. Dank seiner Arbeit wurde 2002 die erste nationale Richtlinie zur so genannte Holzmassivbauweise CLT veröffentlicht, was zur Akzeptanz der technischen Elemente in mehrstöckigen Gebäuden führte. Gerhard Schickhofer ist Mitbegründer der holz.bau.forschungs.gmbh mit Sitz im Bautechnikzentrum der TU Graz.

Quelle: TU GRaz