„Wir sind uns der Ernsthaftigkeit und langen Tradition der Architektur bewusst. So, wie bei anderen Projekten auch, haben wir Inspiration in der Kunst gesucht. Aber nicht bei Michelangelo oder Dali, sondern in der Sesamstraße oder bei den Minions“, erzählt Chris Precht, Gründer von Studio Precht. „Wir wollten den Bauten einen schrulligen Charakter, der Teil des Waldlebens wird, verleihen. Ich glaube, diese Schrulligkeit kann Gefühle und Emotionen erzeugen und vielleicht sind das die Eigenschaften, die heutzutage in der Architektur fehlen.“
Mit seinem Konzept will das Studio dem Trend der letzten Jahrzehnte entgegensteuern, der sich laut Precht immer mehr in Richtung Uniformität und Profitabilität entwickelt, wodurch regionale oder kulturelle Besonderheiten verloren gehen. „Wir wissen, dass Gebäude wie Bert dem nicht auf großer Ebene entgegensteuern, glauben aber daran, dass die Profession als Ganze mehr experimentieren muss.“
Unter Seinesgleichen
Bert wurde als vom Wald geformtes Baumhaus konzipiert: Der zentrale Stamm bildet die Verbindung zum Boden, darüber verzweigen sich die verschiedenen Funktionen in alle Richtungen, die Fassade besteht aus blattähnlichen Schindeln. Das Innere der Baumhäuser ist in dunklem Stoff gehalten, wodurch der Eindruck einer Höhle entsteht, während großzügige Glasflächen den Blick in die Ferne freigeben. Bert besitzt einen „eigenständigen Charakter“ und verfügt daher über Solarpaneele, eine kompostierende Toilette und eine Wasseraufbereitungsanlage.
Die Häuser sind als „tiny homes“ entworfen, können aber aufgrund der modularen Bauweise vom Gartenhaus, über das Mehrfamilienhaus bis hin zum Hotel jegliche Form annehmen. Kunden können dabei aus den verschiedenen Komponenten wählen und diese beliebig variieren. Die kleinste Version von Bert kostet 120.000 €. Bereits im Frühjahr 2020 sollen die ersten Exemplare der vorgefertigten Holzhäuser, die Studio Precht für das Start-up Baumbau entwickelt hat, aufgestellt werden.
Quelle: Studio Precht