Schwimmendes Holzbüro für Rotterdam

Ein Artikel von Birgit Gruber | 24.11.2020 - 08:10
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Das Büroschiff im Hafen von Rotterdam. © Powerhouse Company

Arbeiten am Wasser bekommt mit diesem Holzprojekt in Rotterdam eine ganz neue Bedeutung: Das derzeit größte schwimmende Büro der Welt, das „Floating Office“, hat eine riesige Struktur mit den Abmessungen 90 x 24 m als Grundlage, die seit Ende August ihren festen Liegeplatz im Rijnhaven hat. Mit den modernsten Nachhaltigkeitsmaßnahmen versehen, erhält das GCA damit ein würdiges Bürogebäude – also jene Organisation, die Länder und Unternehmen dabei unterstützt, den Folgen des Klimawandels sinnvoll entgegenzuwirken. Geplant und umgesetzt wurde das Projekt von der Powerhouse Company, einem international tätigen Architekturbüro mit Sitzen in Rotterdam, Oslo, München und Peking. 

Energieneutral, autark und aus Holz

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© Powerhouse Company

Seit 2018 arbeitet die Stadtverwaltung von Rotterdam mit allen Mitteln daran, ein geeignetes Institut für das angesehene NGO-Unternehmen zu erschaffen. Das Ergebnis ist energieneutral, autark und besteht vollständig aus Holz. Eine breite Palette an Nachhaltigkeitstechniken trägt maßgeblich zur klimaneutralen Umsetzung bei. Um beispielsweise das dreistöckige Gebäude zu kühlen, kommt es zu einem Wärmeaustausch mit dem Hafenwasser. Das Dach des schwimmenden Büros dient mit seinen Solarpaneelen als unerschöpfliche Energiequelle. Ein kluger Schachzug sind auch die überhängenden Stockwerke: Sie garantieren permanenten Sonnenschutz. Gleichzeitig strömt durch die großen Fenster viel Tageslicht in die Etagen, was das Arbeiten enorm erleichtert. Ein Restaurant mit großer Außenterrasse bietet eine willkommene Abwechslung. Als erholsames Extra ist zudem ein eigenes Schwimmbad vorgesehen, das zum Sprung ins Wasser der Maas einlädt. Auch LED-Beleuchtung im gesamten Gebäudekomplex und das, abseits der Sonnenkollektoren, begrünte Dach sind Teil des Nachhaltigkeitskonzeptes.

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Das dreistöckige Gebäude wurde so gebaut, dass die obere Etage der jeweils unteren im Sommer Schatten spendet. © Powerhouse Company

Büro auf Zeit

Für die nächsten fünf bis zehn Jahre soll das „Office-Schiff“ der GCA-Hauptsitz bleiben. Danach wird ein weiteres Plus des schwimmenden Büros zum Tragen kommen. Die aus flexiblen Modulen zusammengesetzte Holzkonstruktion kann ohne großen Aufwand abgebaut und anderswo wieder zusammengesetzt werden. Die Holzelemente wurden von Derix aus Niederkrüchten geliefert und von Solid Timber vor Ort errichtet. „Die Gebäudestruktur ist in Holz ausgeführt und lässt sich leicht demontieren und wiederverwenden. Es ist bereit für die Kreislaufwirtschaft“, weiß Paul Sanders, Projektleiter bei Powerhouse.

Quelle: Powerhouse Company