Holzmodulbau für Gösserhalle

Ein Artikel von Birgit Gruber | 15.03.2021 - 16:05
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© AllesWirdGut

Der Industriebau in der Laxenburger Straße wurde 1902 von den ÖBB als Werkstättengebäude errichtet. Mitte des letzten Jahrhunderts wurde das Gebäude in ein Bierlager des Unternehmens Gösser umfunktioniert. Seit 2017 war die 5000 m2 große Halle besonders als Eventlocation für Kunst- und Kulturveranstaltungen beliebt. Sie befindet sich auf einer Liegenschaft, die 2017 von den ÖBB an die Landgut Wohnbau verkauft wurde. Jetzt kommt der Umbau und die Neuausrichtung des markanten Backsteingebäudes im 10. Wiener Gemeindebezirk. Das Dach wird abgetragen, die Bogenfassade aus Klinker bleibt erhalten. Innen ist ein Neubau mit Büroflächen und einem Café geplant. Das Konzept stammt vom Architekturbüro AllesWirdGut, das sich in einem Wettbewerb mit seinen Ideen durchgesetzt hatte. „Als achtsame Auseinandersetzung mit dem Bestand jonglieren wir zwischen stadtgestalterischen Auflagen und zukünftigen Nutzungsbedürfnissen. Wir wagen einen durchwegs radikalen Eingriff. Während die Außenmauern der Gösserhalle erhalten bleiben, wird das bestehende Dach abgetragen, um so optimale Voraussetzungen für einen von historischen Gemäuern gefassten, dreigeschossigen Neubau mit Büroräumen und Café zu bieten“, heißt es vonseiten der Architekten. So schaffe man zudem ein „Dazwischen“ in Form eines „überraschenden und luxuriösen Spannungsraums von insgesamt drei Metern“.

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In das alte Bestandsgebäude aus Backstein werden Holzmodule für Büroräumlichkeiten behutsam eingefügt. © AllesWirdGut

Büromodule in Holzbauweise

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© AllesWirdGut

Der Zwischenraum ist laut Architektenteam ein Geschenk, das nach gestalterischen, ökologischen, ökonomischen und pragmatischen Gesichtspunkten entwickelt wird. Die Pläne von AllesWirdGut enthalten einen Materialmix aus Holz, Klinker und Kupfer.  Vorgefertigte modulare Elemente in Holzbauweise werden dabei von Merz Kley Partner behutsam in das Bestandsgebäude eingefügt. Der Entwurf beschreibt eine Synthese aus respektvollem Erhalt von bereits Gebautem und neu Geplantem am Puls der Zeit. Bis zu 7 Mio. € kostet der Umbau. In zwei Jahren soll er fertig sein.

Quelle: AllesWirdGut