Altes Postareal soll Glanzpunkt werden

Ein Artikel von Birgit Gruber | 14.10.2021 - 11:34
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Das Postareal Böblingen im Bestand © BBG

Mit großer Mehrheit hat sich das Preisgericht für einen Entwurf des Büros Gutiérrez – De la Fuente Arquitectos SLP Madrid in Zusammenarbeit mit der UTA Architekten und Stadtplaner aus Stuttgart entschieden. Insgesamt 45 Architekturbüros aus Deutschland, Polen, Österreich, Vietnam, den Niederlanden und den USA hatten sich an dem anonymen Realisierungswettbewerb beteiligt. Ausloberin war die Böblinger Baugesellschaft (BBG) in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA27). Das Wiener Architekturbüro superwien architecture urbanism erreichte dabei den guten dritten Platz.

Eingang in die Unterstadt

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Postareal Böblingen: Visualisierung aus dem Siegerentwurf  © Gutiérrez – De la Fuente Arquitectos / UTA Architekten und Stadtplaner

Das Postareal liegt direkt am Böblinger Bahnhof und kann als Eingang in die Unterstadt eine zentrale Rolle zur Aufwertung des Stadtzentrums spielen. Der Siegerentwurf sieht an dieser prominenten Stelle insgesamt drei Baukörper vor. Diese sind unterschiedlich dimensioniert, wobei zum Bahnhof hin ein Zwanziggeschosser einen wesentlichen Akzent im neuen Quartier setzt. Flankiert durch Bäume und Grün öffnen neue Wegverbindungen das Areal und machen es durchlässig. Zum Bahnhof hin schlagen die Planer großzügige öffentliche Plätze vor. Zudem ist auf jedem der drei Gebäude ein gemeinschaftlicher Dachgarten vorgesehen.

Ausführung in Holzbauweise

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Postareal Böblingen: Schnittansicht des Siegerentwurfs © Gutiérrez – De la Fuente Arquitectos / UTA Architekten und Stadtplaner

In den unteren Stockwerken sieht der Entwurf unterschiedliche Räume für zum Beispiel Gastronomie, Cafés und Läden, einen Mobilitätspunkt, kleine Produktionsbetriebe und Co-Working-Spaces vor. Darüber finden sich Wohnungen für unterschiedliche Bedürfnisse und Lebenslagen. Über alle Gebäude sind kleinteilige Gemeinschaftsräume verteilt wie beispielswiese Arbeitsbereiche oder Bibliotheken. Das neue Postareal soll den Plänen zufolge weitgehend in Holzbauweise mit Erschließungskernen aus Beton errichten werden. Der Siegerentwurf möchte den Beton des bestehenden Postgebäudes dafür recyceln und auch andere Komponenten direkt wiederverwenden.

Eines von 14 Vorzeigeprojekten

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Modell zum Siegerentwurf von Gutiérrez – De la Fuente Arquitectos und UTA Architekten und Stadtplaner  © IBA27 / Schiller

„Das Ergebnis präsentiert eine Lösung für das neue Postareal, die einerseits eine qualitätsvolle Dichte, andererseits eine gute Weiterentwicklung des Lebensraums Stadt aufzeigt. Der Entwurf bietet viele flexible Möglichkeiten, auf denen sich sehr gut aufbauen lässt“, so der Vorsitzende des Preisgerichts und Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, Markus Müller. Das Postareal ist eines von derzeit 14 offiziellen IBA27-Projekten. In einem nächsten Schritt wird der vorliegende Entwurf zu einem Bebauungsvorschlag weiterentwickelt. 2023 soll der Bau des neuen Quartiers starten. Damit dieses im Präsentationsjahr der IBA27 der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann, muss es bis Ende 2026 fertiggestellt sein.

Quelle: Internationale Bauausstellung 2027 / StadtRegion Stuttgart GmbH