Ressourcenschonend Bauen mit Holz

Teil 4 der aktuellen holzbau austria-Serie

Ein Artikel von Tom Lechner | 18.11.2021 - 09:36

Seit mehr als 20 Jahren dürfen wir uns in unserem Architekturbüro mit dem Holzbau befassen und wir lernen jeden Tag aufs Neue etwas dazu. Der Austausch und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den einzelnen Fachplanern bis hin zu den ausführenden Zimmereibetrieben bilden dafür den lehrreichen Boden. In den folgenden drei Beispielen zeigen wir die Ergebnisse unterschiedlicher Bauaufgaben mit konträren Anforderungen an den Werkstoff Holz.

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Reithalle Moar Gut

Die Reithalle bildet den nördlichen Abschluss des Familien Natur Resort Moar Gut in Großarl. Eine filigrane Fachwerkskonstruktion (Ingenieurholzbau) strukturiert das Volumen, spannt sich beinahe schwebend über die 20 x 40 m große stützenfreie Reitfläche und gibt maximale Bezüge in den Naturraum frei. Eine Konstruktion, die aufgrund des gewählten Werkstoffs Holz, kombiniert mit einem hohen ästhetischen Detailanspruch, einen unverwechselbaren Charakter generiert.

Planung: LP architektur mit Karin Walch
Statik: Lackner – Egger (Villach), WIEHAG
Holzbau: Sebastian Gruber, WIEHAG

Vivid Planet

Kein klassisches Bürogebäude zu entwickeln, sondern ein Arbeitsumfeld der besonderen Art zu schaffen, war die Vorgabe der Softwarefirma Vivid Planet. Ein flexibles und räumlich neutrales Flächenangebot wird zur Bühne unterschiedlicher Arbeits- und Kommunikationsmöglichkeiten, die sich laufend ändern und den jeweiligen Anforderungen und Wünschen anpassen können: gearbeitet wird auf der Terrasse, in der Küche, auf der Treppe, im Garten etc. So wurde der Werkstoff Holz in einer intelligenten Kombination mit der Massivbauweise in Stahlbeton kombiniert und eingesetzt. Ausgehend von einem wirtschaftlichen Holzbauraster verleiht die sichtbare Konstruktion aus Stützen und Trägern dem offenen Raumfluss seine Atmosphäre – einer Werkstatt für digitales Arbeiten.

Planung: LP architektur
Statik: Lackner – Egger (Villach)
Holzbau: Innovaholz (Abtenau)

Kapelle Strass

Der Zweck einer Kapelle scheint einfach, deren gestalterische Interpretation jedoch vielfältig. Bei der Kapelle der Auferstehung war es Ziel, Architektur und Handwerk in seiner ungeschminkten Art, ehrlich und bescheiden in Konstruktion und Materialität, selbstbewusst im Ausdruck und unverwechselbar in ihrer Identität zu vereinen. Die Konstruktion aus Ständer und Riegel in KVH aus Fichte wurde so gewählt, dass sie den technischen Anforderungen ohne komplizierten Ingenieurholzbau gerecht wird.

Planung: LP architektur
Statik: Tragwerkspartner (Innsbruck)
Holzbau: Kreuzer Holzbau (Mondsee)