Steiermark: Erstes Universitätsgebäude in Holzbauweise 

Ein Artikel von Birgit Gruber | 02.06.2022 - 10:43

Errichtet wird das rund 1300 m2 große Gebäude am Areal des Universitätssportzentrums in der Max-Mell-Allee in der Nähe des Hauptgebäudes. Der Forschungsneubau aus Holz wird Trainingsflächen und Laborflächen beherbergen und wurde für die universitäre Nutzung geplant. Der Entwurf stammt vom Grazer Architekturbüro Domenig & Wallner. Ende des Jahres soll das neue Trainings- und Diagnostikzentrum nach nur einem Jahr Bauzeit fertig werden. Die Investitionskosten betragen rund 4 Mio. €, davon stammen rund 140.000 € aus dem Waldfonds für den Holzbau des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. 

Vorzeigeprojekt in Sachen Klimaschutz

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© Domenig/Wallner

Der zweigeschossige Neubau wird nach den besonders hohen Nachhaltigkeitsstandards der BIG realisiert. Das komplette Flachdach mit einer Fläche von 1200 m² wird für Photovoltaikpaneele und Dachbegrünung genutzt. Die Leistung der Anlage beträgt ca. 70 kWp, was laut BIG dem ungefähren Stromverbrauch von 15 Vier-Personen-Haushalten entspricht. 30 überdachte Fahrradabstellplätze werden errichtet. In den 365 m³ Holz sind zwischen 350 und 400 t CO2 gebunden.

Im Sportzentrum befinden sich zwei Laborräume mit 100 bis 150 m² und zwei Trainingsräume mit jeweils ca. 200 m². Darin untergebracht ist eine spezielle Infrastruktur, die etwa für die Entwicklung von Therapieprogrammen für Menschen nach einer Krebserkrankung essenziell ist. Ein Bereich wird der gezielten Erforschung des menschlichen Bewegungsapparates dienenDie Anforderungen an den Neubau sind laut Architekten hoch. Bedingungen wie zum Beispiel die Temperatur müssen immer gleichbleiben, damit die Messergebnisse vergleichbar sind. Die Fassade des Trainings- und Diagnostikzentrums besteht komplett aus Holz, die Tragkonstruktion zum größten Teil. Nur die Bodenplatte und ein aussteifender Kern werden in Beton ausgeführt.

„Mit dem neuen Trainings- und Diagnostikzentrum werden wir ab 2023 unsere Kompetenz im Bereich der bewegungs- und sportwissenschaftlichen Forschung am Standort Rosenhain deutlich ausbauen. Darüber hinaus können wir durch die direkte Anbindung an das Universitätssportzentrum Grundlagenforschung mit Praxis verbinden“, betonte der geschäftsführende Rektor der Uni Graz, Peter Riedler.

Quelle: Universität Graz