Holzquartier im Herzen Salzburgs

Ein Artikel von Birgit Gruber | 13.09.2022 - 08:25
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Das Projekt: Kernsanierung des alten „Hirschens“, ergänzt durch moderne Architektur. © LP Architektur

Ausgangspunkt der Planung nahe des Salzurger Hauptbahnhofes ist das bestehende „Hotel zum Hirschen“, das ins 15. Jahrhundert zurückdatiert werden kann. Der Altbau wird entkernt, generalsaniert und um zwei Anbauten ergänzt. Daran schließt ein sechsstöckiger Wohnbau an. Durch die geschlossene Bebauung der Saint-Julien-Straße und Elisabethstraße sowie des Baus einer zweistöckigen Tiefgarage entsteht auf 5000 m2 ein autofreier Innenhof mit einer großzügigen Grünfläche. Eine Gastronomie mit Gastgarten macht das Quartier auch für die Salzburger attraktiv. Die Neubauten werden in Holzhybridbauweise ausgeführt. Für die Planung egagierten die Bauherren das Büro von Dietrich Untertrifaller Architekten in Zusammenarbeit mit LP Architektur. Zwei Büros, die bereits viel Erfahrung im Holzbau mitbringen. „Unser Projekt steht mit einem Bein in der Salzburger Altstadt und mit dem anderen im aufstrebenden Bahnhofsviertel. Wir nutzen diese einmalige Chance, um eine Brücke zu schlagen und Salzburg mit zukunftsweisender Architektur und einem außergewöhnlichen Hotel zu bereichern“, erzählt Katharina Richter-Wallmann, die den Traditionsbetrieb in der 11. Generation übernommen hat und gemeinsam mit ihrem Ehemann weiterführen wird. Das Holz soll sowohl an der Fassade als auch in den Innenräumen sichtbar bleiben. 

Im Mittelpunkt steht Holz

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Bunter Garten statt asphaltiertem Parkplatz:  Es entsteht eine grüne Mitte mit Blütengarten, Nutzgarten, Spiellandschaft und Freiflächen für Hotel und Deli. © LP Architektur

„Wir haben uns beim Anbau für Holzhybrid entschieden, weil uns gefällt, wie sich das Holz in die Umgebung integriert und sich mit den Jahreszeiten verändert. Holz fühlt sich einfach gut an. Bei uns wird man es sehen und spüren können – auf der Fassade und in den Innenräumen. Wir freuen uns, mit zwei Architekturbüros arbeiten zu dürfen, die Vorreiter im Holzbau sind“, fügt die Bauherrin hinzu.

Die zur Vermietung vorgesehenen Wohnungen werden zwischen 40 m2 und 70 m2 groß sein, jede Einheit verfügt über eine eigene Freifläche sowie Sichtholzwände und -decken. Die Sockelzone wird durch zwei Atelierwohnungen belebt, die straßenseitig über repräsentative Büroflächen verfügen und sich daher für Selbstständige eignen, die Wohnen und Arbeiten kombinieren möchten. Geothermie- und Photovoltaikanlagen sorgen für nachhaltige Energie und runden das Projekt ab. Der Baustart ist bereits erfolgt, mit einer Fertigstellung wird bis Anfang 2024 gerechnet. „Das Spannende und gleichzeitig Besondere an dem Projekt war, neben der zentralen, urbanen Lage und dem Potenzial für Frei- und Grünraumqualität, der historische Bestand des Hotels. Diesen in seiner Qualität zu erhalten, ihn weiterzudenken und mit neuen zeitgemäßen Antworten zu ergänzen, das war der Anspruch. Im Laufe der Entwurfsprozesses haben sich alle im Vorfeld definierten Qualitäten zu einem stimmigen Gesamtkonzept verdichtet. Das Ergebnis wird Salzburg und vor allem diesen Stadtteil nicht nur städtebaulich aufwerten, sondern auch Beispiel für sozial und gesellschaftliche Verträglichkeit darstellen“, freut sich Architekt Tom Lechner.

Quelle: hirschengruen.at