Neues Flaggschiff der Holzbauarchitektur

Ein Artikel von Birgit Gruber | 19.09.2022 - 13:26
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Die neue Stora Enso-Zentrale wird am Hafen in Helsinki entwickelt und zur Gänze aus Holz bestehen. © Varma

Stora Enso ist, gemessen an der Produktionskapazität, das zweitgrößte Forstunternehmen der Welt sowie einer der größten Papier- und Verpackungsmittelhersteller. Als Anbieter nachhaltiger Produkte für den Bereich Holzbau wird bei der Errichtung der neuen Unternehmenszentrale an Helsinkis südlichster Hafenkante viel Wert auf progressive Umweltwerte und Klimaziele gelegt. Entlang des Katajanokka-Piers soll bis 2024 der CO2-neutrale Gebäudekomplex „Katajanokan Laituri“ entstehen. Ein Architekturwettbewerb entschied über Konzept und Pläne. Der Vorschlag des finnischen Büros Anttinen Oiva Architects ging dabei als Sieger hervor. Nach den Kriterien der Jury verbindet er die Anforderungen an den städtebaulichen Rahmen mit landschaftlichen, funktionalen, ästhetischen, technischen und wirtschaftlichen Ansprüchen in ausgewogener Weise. Erreichen will man die Kohlenstoffneutralität, indem man das gesamte Gebäude als Holzbau plant und ausschließlich auf erneuerbare Energiequellen setzt. „Damit das möglich wird, müssen sich alle Projektbeteiligten von Anfang an diesem Ziel verpflichten“, heißt es vonseiten der Bauherrschaft, die eine LEED-Platinum-Zertifizierung anstrebt. Darüber hinaus soll die neue Unternehmenszentrale als Meisterwerk finnischer Holzbaukunst zum neuen Flagschiff im Hafenviertel Katajanokka werden.

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Mit einer außergewöhnlichen Architektur soll das Projekt zum neuen Holzbauflagschiff in der finnischen Hauptstadt werden. © Varma

Projekt fördert Holzbauziele Helsinkis

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Das Projekt soll die Hafengegend beleben und neben einem Hotel auch öffentliche Bereiche bieten. © Varma

„Der Siegerentwurf erfüllt die Wettbewerbsvorgaben gut. Seine architektonischen Lösungen bilden ein hochwertiges, natürliches Ganzes, das sich gut für einen zentralen Standort am Meer eignet“, sagt der Vorsitzende der Jury, Ilkka Tomperi von Varma. Neben Stora Enso und einem Hotel sollen sich auch andere Unternehmen im 16.000 m2 großen Komplex einmieten können. Entwickelt wird die Immobilie von der finnischen Pensionsversicherungsgesellschaft Varma, die sich das Ziel gesteckt hat, bis 2035 ein klimaneutrales Anlageportfolio zu haben. Dazu hat das Unternehmen seine Investitionen in Kohle und Öl veräußert und investiert stattdessen in emissionsfreien Strom und klimaneutrales Heizen. „Die Ziele, die sich die Stadt Helsinki für die Entwicklung des Gebiets und die Förderung des Holzbaus gesetzt hat, werden mit dem Projekt vorangetrieben. Ziel der Umgestaltung des Katajanokka-Gebiets ist es, einen lebendigen Stadtraum zu schaffen, und es ist großartig, dass wir mit diesem Projekt die Küste für die Menschen in Helsinki erschließen können. Das hölzerne, nachhaltige und weitgehend kohlenstoffneutrale Gebäude entspricht den von der Stadt gesetzten Zielen“, erklärte die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Helsinki, Anni Sinnemäki, beim Baustart 2021. Das Projekt soll bis 2024 abgeschlossen sein.

Quelle: Varma