Arbeitszeit ist Lebenszeit

Ein Artikel von Birgit Gruber | 15.09.2022 - 11:17
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Das holzius-Team besteht heute aus rund 50 Mitarbeitern. Aufgrund der guten Auftragslage entwickelt sich das Unternehmen weiter und wird in Zukunft auf rund 75 Beschäftigte anwachsen. © holzius

In Eyrs, einer Fraktion der Gemeinde Laas, entsteht unter dem Namen „Heimstatt“ ein neuer Firmensitz des Südtiroler Holzbauunternehmens holzius. Die Suche nach einem geeigneten Standort für die neue, erweiterte Niederlassung war nicht einfach. Zu guter Letzt wurde Unternehmensgründer und Geschäftsführer Herbert Niederfriniger in seiner Heimatgemeinde fündig – und konnte die Gemeindeverwaltung mit einem schlüssigen Gesamtkonzept überzeugen.

Vorbildprojekt für ökologisches Bauen

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Ein weiterer Vorteil des Standorts ist die unmittelbare Nähe zum Bahnhof, was die einfache regionale Erreichbarkeit sicherstellt. © holzius

Der neue holzius-Sitz aus der Feder des Architekturbüros Wallnöfer soll auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten sein, frei nach dem Motto: Arbeitszeit ist auch Lebenszeit. Ein Herzstück wird der zentrale Mensabereich sein, als ganztägig zugänglicher Ort des Zusammenkommens, der Kommunikation und des Arbeitens. Ein weiterer Vorteil des Standorts ist die unmittelbare Nähe zum Bahnhof, was die einfache regionale Erreichbarkeit sicherstellt. In der ersten Ausbaustufe (bis Ende 2022) werden auf einer Grundstücksfläche von 15.000 m2 die neue Produktionshalle sowie eine in Zukunft umnutzbare Lagerhalle (sie kann bei Bedarf auch zur Produktionshalle umfunktioniert werden), ein Silo sowie der Technikbereich errichtet. Als Außen- und gleichzeitig auch Brandschutzwände kommen insgesamt 200 m3 Vollholzdeckenelemente zum Einsatz. Die Büroräumlichkeiten, die mit der zweiten Bauphase enstehen werden, umfassen rund 950 m2.

Seit der Auftragserteilung beschäftigt mich eine Frage: Wie schaut der optimale Produktionsstandort für einen der führenden, biologischen Vollholzhaushersteller aus? Insbesondere die Produktionsgebäude, welche zurzeit geplant und gebaut werden, stellen eine große Herausforderung dar und entstehen im Spannungsfeld von architektonischem und ökologischem Anspruch, optimaler Funktionalität, gesetzlichen Vorschriften und finanzieller Machbarkeit. Dieser Spagat kann nur mit einem Bauherrn bewältigt werden, welcher kompromisslos alle Teilaspekte fortwährend im Auge behält, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.


Architekt Jürgen Wallnöfer

Alle Bauprodukte sind kreislauffähig

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Das Projekt wurde vom Architekturbüro Wallnhöfer geplant und wird in zwei Ausbaustufen umgesetzt. © holzius

Die Heimstatt verzichtet gänzlich auf die Nutzung fossiler Brennstoffe. Die gesamte Dachfläche wird für die Nutzung einer Photovoltaikanlage vorbereitet, die den Standort mit selbstproduziertem Ökostrom versorgen soll. Die anfallenden Holzspäne, ein Nebenprodukt in der Fertigung, werden zur Beheizung der Produktionshalle genutzt. Überschüssige Späne sollen künftig zu Briketttalern gepresst und den umliegenden Gemeinden als regionaler, erneuerbarer Energieträger angeboten werden. Die Konzeption, Planung und Realisierung des Projekts erfolgt nach dem Cradle to Cradle-Prinzip. Sämtliche im Gebäude eingesetzten Baustoffe sind kreislauffähig. Das konstruktiv verarbeitete Massivholz sowie die Brandschutzwände aus leimfreiem Vollholz dienen als Speicher für mehr als 188 t CO2

Quelle: holzius GmbH