Industriebrache wird modernes Büro

Ein Artikel von Raphael Zeman | 22.11.2022 - 07:47
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Das äußere Erscheinungsbild lässt kaum erahnen, was für eine Konstruktion sich im Inneren versteckt. © Nigel Young / Foster + Partners

Das spanische Unternehmen ACCIONA ist auf die Bereiche Infrastruktur und Energie spezialisiert und war bei diesem Projekt nicht nur Bauherr, sondern auch Generalunternehmer und in die Tragwerksplanung involviert.

Herangehensweise spart tonnenweise CO2

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1600 m³ Brettsperr- und Brettschichtholz wurden in der frei stehenden Holzkonstruktion verbaut. © Nigel Young / Foster + Partners

Die Gebäudehülle und die darin verbauten über 10.000 t Ziegelwerk wurden erhalten, die Fenster restauriert und im Dach eine Oberlichte mit Photovoltaikelementen geschaffen. „Das Gebäude hat einen ökologischen Fußabdruck von 1.0, was bedeutet, dass seine CO2-Emissionen von der derzeitigen Kapazität der Erde absorbiert werden“, heißt es vonseiten Foster + Partners, die für den Entwurf verantwortlich zeichnen. In den Bestand wurde eine Konstruktion aus insgesamt 1600 m³ Brettschicht- und Brettsperrholz hineingestellt, die ebenso viele Tonnen CO2 speichert und demontier- sowie recycelbar ist. Zudem konnte laut Architekten durch die Herangehensweise der CO2-Ausstoß im Vergleich zu einem Neubau und auf die gesamte Lebensdauer des Gebäudes gesehen um 25 % reduziert werden. Der berechnete Betriebsenergieverbrauch liege darüber hinaus 35 % unter dem üblicherweise erwarteten Niveau.

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Durch die offene Konstruktion und die neue Oberlichte kann Tageslicht das gesamte Gebäude durchströmen. © Nigel Young / Foster + Partners

Bei der Arbeit wohlfühlen

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Der historische Bestand blieb großteils erhalten. © Rubén Pérez Bescós / Foster + Partners

„Ombú macht aus einer Industriebrache einen Garten in der Stadt. Das milde Klima Madrids erlaubt Arbeitsplätze sowohl drinnen als auch draußen, was einen flexiblen und wünschenswerten Lebensstil ermöglicht. Der Bestand wird mit natürlichen Materialien so aufgewertet, dass biophile Räume entstehen, die gut für das Wohlbefinden und die Produktivität sind“, beschreibt Norman Foster, Gründer von Foster + Partners, das Projekt. Denn zu Ombú gehört auch ein Innenhof, der mit einem 12.400 m² großen Park verbunden ist.

Neben 350 Bäumen befinden sich in den Außenbereichen auch Outdoor-Arbeitsplätze und Bereiche für informelle Treffen. Die Begrünung erfolgte mit Bedachtnahme auf den Wasserverbrauch mit heimischen Pflanzen. Das mit LEED Platin und WELL Gold ausgezeichnete Projekt wurde im Juni eröffnet.