Brédy in acht Teilen

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 06.03.2023 - 11:06

Heftige Stürme, Erosion und schwere Schneelasten im Winter – all dafür ist Vallone Valdostano di Vertosan, ein Berggebiet in der italienischen Gemeinde Avise, bekannt. Das Hochgebirgsbiwak Brédy bietet Schutzsuchenden seit 2021 Unterschlupf vor diesen widrigen Umständen. Die Bauherrschaft, die Familie Brédy, setzte Sohn Claudio damit ein Andenken. Er war Politiker und Bergsteiger aus dem Aostatal und verunglückte 2017 während einer Wanderung im Alter von nur 54 Jahren.

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Brédy steht auf einer Höhe von 2500 m in Gedenken an einen verunglückten Alpinisten. © Prefa

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© Prefa

Acht Teile werden am Berg zum Biwak

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Der Entwurf stammt von Chiara Tessarollo, Skye Sturm und Facundo Arboit (v. re.). © Prefa

Das Biwak trägt die Handschrift von drei jungen Architekten: Chiara Tessarollo, Skye Sturm und Facundo Arboit (BCW Collective). Die Zimmerei und Spenglerei Chevenier in Charvensod war verantwortlich für den Bau und Transport. Das Biwak wurde in der Werkstatt vorgefertigt und in acht Teile zerlegt per Hubschrauber an den Bauplatz transportiert. Die Aluminiumhaut in Anthrazit sorgt für die notwendige Widerstandsfähigkeit.

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Klappbare Kojen bieten sechs Schlafplätze.. Die Liegen bestehen aus geflochtenen Seilen bestehen und sind mit Kletterkarabinern befestigt. © Prefa

An nur sechs Stellen verankert

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© Prefa

Sechs Schlafplätze, ein Ess- und Lesebereich, Strom aus Solarpaneelen sowie ein Stauraum erwarten den Schutzsuchenden. Die doppelte Reihe klappbarer Kojen, die aus geflochtenen Seilen bestehen und mit Kletterkarabinern befestigt sind, mündet in den Gemeinschaftsbereich mit Aussicht auf die umliegenden Viertausender. Lediglich an sechs Stellen ist die Hütte im Felsen verankert und kann bei Bedarf vollständig rückgebaut und an anderer Stelle wiederverwendet werden.

Quelle: Prefa