Dabei wurde anhand von drei ausgewählten Bauplätzen in den Metropolen München, Berlin und Wien das Verdichtungspotenzial mit Holz im urbanen Raum ausgelotet. Rund 300 Studierende haben in interdisziplinären Teams mitgemacht. Aus 91 Projekteinreichungen von 29 Universitäten und Fachhochschulen aus fünf Ländern (Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Russland) wählte eine internationale Jury zehn Projekte aus. Die Holzbauprojekte wurden im Rahmen einer Festveranstaltung an der TU Wien ausgezeichnet und Preisgelder in Höhe von 16.000 € vergeben.
Urbanes Bauen mit Holz
Berlin, München und Wien haben als Kooperationsstädte konkrete Bauaufgaben eingebracht, bei denen es darum ging, leistbaren Wohnraum in bestehenden Arealen und in Interaktion mit bestehenden Gebäuden neu zu schaffen. Gefragt waren im Rahmen des Wettbewerbs Systemlösungen in Holz- oder Holzhybridbauweise. In den Entwürfen besonders zu berücksichtigen waren: eine optimale Ausnutzung der Wohnflächen und flexible Nutzungsmöglichkeiten; das Schaffen von Gemeinschaftsflächen sowie Freiflächen, die Mehrwert für die Bewohner bieten und zur Klimaverbesserung im Umfeld beitragen; die nachhaltige Verwertung von Ressourcen im Kreislaufsystem und der mögliche Rückbau von Baukomponenten. „Wien wird innerhalb seiner Grenzen bei gleichzeitigem Schutz seiner Grün- und Freiflächen weiterwachsen. Bestehende versiegelte Flächen sollen mehrfach genutzt werden. Vertikale Verdichtung, z.B. durch Dachgeschossausbauten, findet bereits seit vielen Jahren statt. Durch den Einsatz vorgefertigter Holzbauelemente kann dies auf nachhaltige Weise weiter intensiviert werden. Kurzfristig wäre es so möglich, 30.000 m² neuen Wohnraum zu schaffen“, weiß Wiens Stadtbaudirektor Bernhard Jarolim.
Berlin am Vormarsch
„Der Holzbau ist für Berlin zwar noch neu, aber wir setzen zunehmend darauf. Vor allem bei Schulen und Kitas haben wir begonnen, intensiv mit Holz zu bauen, und auch im Wohnungsbau gibt es inzwischen zahlreiche Neubauten in Holz- bzw. Holzhybridbauweise. Ab 2023 errichten wir auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel das bisher weltgrößte Holzbauquartier mit über 5000 Wohnungen. Wir werden den Holzbau noch stärker in der Stadt verankern. Er leistet einen wichtigen Beitrag zum klimagerechten Bauen“, freut sich Petra Kahlfeldt, Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung in der deutschen Metropole.
Jury hatte es nicht leicht bei der Auswahl
Eine international besetzte Jury unter dem Vorsitz von Michael Schluder und Maximilian Rudolf Luger wählte in drei Jurysitzungen in München, Berlin und Wien die Siegerprojekte aus. Ausgezeichnet wurden je ein Siegerprojekt und zwei Anerkennungen pro Stadt. Zusätzlich wurde ein Sonderpreis vergeben. Die eingereichten Arbeiten belegen teilweise ein sehr hohes Niveau in der Detailplanung. Dies verdient laut Jury hohe Anerkennung und zeigt, wie wichtig es ist, dass der Holzbau in der Lehre verankert ist. Die Wettbewerbsbeiträge mussten disziplinübergreifend in einer Zusammenarbeit von Studierenden der Architektur und des Bauingenieurwesens erstellt werden, ebenfalls ein wichtiger Lernprozess. proHolz-Obmann Richard Stralz dazu: „Mit der proHolz Student Trophy wollen wir die Ausbildung unserer zukünftigen Fachplaner unterstützen, denn profunde Kenntnisse sind elementar für die Weiterentwicklung des modernen Holzbaus.“
Sieger Bauplatz München: Fünfseithof
Team: Anna-Maria Brendel, Vincent Schmitt, Samuel Weitzbauer
Hochschule: Technische Universität München
Institut: School of Engineering and Design – Lehrstuhl für Architektur und Holzbau;
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion; Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren
Anerkennung Bauplatz München: DOHO – Münchens Künstlerhof
Team: Simon Schubert, Tim Schellhammer, Kilian Jungel
Hochschule: Technische Universität München
Institut: School of Engineering and Design – Lehrstuhl für Architektur und Holzbau; Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion; Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren
Anerkennung Bauplatz München: Tubecube
Team: Katharina Schwermer, Zuzanna Witak, Phillip Hoffknecht
Hochschule: RWTH Aachen
Institut: Architektur – Institut für Baukonstruktion; Bauingenieurwesen – Institut für Stahlbau/Fachgebiet Ingenieurholzbau
Sieger Bauplatz Berlin: Neighbourwood
Team: Daniel Geistlinger, Moritz Henes, Frederike Geissler
Hochschule: Technische Universität Berlin; Hochschule Biberach
Institut: Natural Building Lab – Architektur; Tragwerksentwurf und -konstruktion – Architektur
Anerkennung Bauplatz Berlin: HOCHDREI
Team: Anatol Pabst, Lukas Frenzel, Andreas Grillborzer
Hochschule: RWTH Aachen
Institut: Architektur – Baukonstruktion; Bauingenieurwesen – Stahlbau/Fachgebiet Ingenieurholzbau
Anerkennung Bauplatz Berlin: Gemeinsam Werden
Team: Louis Breuninger, Tim Büschel, Larissa Relling
Hochschule: HafenCity Universität Hamburg
Institut: Baukonstruktion; Architektur
Sieger Bauplatz Wien: Flex
Team: Dominik Fellinghauer, Luciano Espinoza, Diamant Sopi
Hochschule: Technische Universität Wien
Institut: Architektur – Architekturwissenschaften, Tragwerksplanung und Ingenieurholzbau; Architektur – Hochbau und Entwerfen
Anerkennung Bauplatz Wien: Hof Hoch3
Team: Katarina Liebermann, Isabella Aust, Esma Atak, Thomas Bentz
Hochschule: FH Campus Wien
Institut: Architektur – Green Building; Bauingenieurwesen – Baumanagement
Anerkennung Bauplatz Wien: Erlebbar
Team: Raffaela Maria Munz, Lena Christ, Emel Simsek, Atakan Sipal
Hochschule: FH Campus Wien
Institut: Architektur – Green Building; Bauingenieurwesen – Baumanagement
Sonderpreis Wien: As a matter of form
Team: Philip Kaloumenos, Tim Guckelberger, Julian Fellner, Josip Gogic
Hochschule: Technische Universität Wien
Institut: Architektur – Architekturwissenschaften, Tragwerksplanung und Ingenieurholzbau; Architektur – Hochbau und Entwerfen