Den Auftrag für den Neubau der neuen Zentrale für das Bayerische Rote Kreuz namens „Kiss" sicherte sich Graf-Holztechnik, ein Tochterunternehmen der Leyrer + Graf Baugesellschaft. Für das Unternehmen „ist dieser Auftrag von besonderer Bedeutung – denn es handelt sich um eine Premiere, einen großvolumigen Holzbau in unserem Nachbarland entstehen zu lassen", heißt in der Presseaussendung aus Horn in Niederösterreich.
Die oberen Geschoße verspringen über dem Sockelgebäude, damit Terrassen entstehen. © April Studios OS A
Mit dem Neuau konzentriert das Rote Kreuz bisher über das Stadtgebiet Münchens verstreute Einrichtungen aus Zivil- und Katastrophenschutz sowie Wohlfahrts- und Sozialarbeit an einem Ort. Mit dem Erdgeschoß, drei Obergeschoßen, zwei zurückspringenden Staffelgeschoßen sowie drei Untergeschoßen entstehen insgesamt 26000 m² Raum für unterschiedlichste Sektoren.
Bei der Planung berücksichtigt werden mussten sensible Bereiche mit hohen hygienischen Erfordernissen sowie konzentriertem Besucherverkehr. Im ersten Untergeschoß mit einer Raumhöhe von über 4 m befindet sich Münchens größte Fläche für Rettungsfahrzeuge. Büros, eine Kantine, Schulungs- und Aufenthaltsräume sowie intensiv begrünte und als Erholungsfläche nutzbare Dachflächen finden sich innerhalb des U-förmig angelgten Gebäudegrundrisses. An der Fassade entsteht eine Trainingskletterwand für die Bergwacht München.
Optimierte Arbeitsvorbereitung von Nöten
Verbaut werden rund 800 m3 Brettschichtholz, 9000 m2 Deckenelemente in Hohlkastenbauweise und 4000 m2 Wandelemente. „Wir freuen uns, dieses bedeutende und ökologische Vorreitergroßprojekt in München umsetzen zu dürfen [...]. Insbesondere die komplexe Tragwerksstruktur und die Montage-Ablauf-Logistik aufgrund der beengten Platzverhältnisse, der Mischbauweise, des Witterungsschutzes und des straffen Terminplanes verlangen eine besonders optimierte Arbeitsvorbereitung“, so Roland Ernst, Leiter der Graf-Holztechnik.
Mit dem Projekt erfüllt der Münchener Immobilienentwickler neuplan alle Anforderungen zur Vergabe eines EU-Taxonomie Kredits. Das von der Berlin Hyp bereitgestellte Darlehen in Höhe von 111 Mio. € wird als „GreenLoan" zinsbevorteilt.
Das Projekt befindet sich derzeit in der Bearbeitung der Ausführungsstatik und Werkplanung, die werkseitige Produktion erfolgt im Winter. Mit dem Holzbau vor Ort wird im Frühjahr 2024 begonnen, die Fertigstellung ist für Ende 2024 avisiert.
Quelle: Leyrer + Graf