Holzbau mit Weitblick

Ein Artikel von Birgit Gruber | 02.07.2025 - 07:44

Zum Auftakt am Freitag trafen sich die Gäste beim Holzpavillon an der Dorfbahn, einem modernen Beispiel für nachhaltiges Bauen mit Holz. Nach der Fahrt ins Panoramarestaurant Frööd gab es regionale Spezialitäten und die erste Gelegenheit zum Austausch – besonders über Themen wie Fachkräftesicherung, Digitalisierung im Holzbau und neue Bauvorschriften.

Am Samstag standen drei Vorträge auf dem Programm, die Kopf und Herz angesprochen haben:

  • Markus Linder, Kabarettist und Musiker, erinnerte mit Humor daran, wie wichtig Freude und Menschlichkeit im Arbeitsalltag sind.
  • Prof. Dr. Kilian Mehl sprach über gesundes Führen von Betrieben – ein Thema, das in Zeiten von Personalmangel und steigendem Leistungsdruck immer wichtiger wird.
  • Dr. Matthias Strolz, Unternehmer und Autor, zeigte Wege, wie man als Betrieb Klarheit, Haltung und Mut bewahren kann – auch bei Veränderungen in der Bauwirtschaft.

Die Vorträge machten deutlich: Holzbau ist nicht nur Technik, sondern auch eine Frage der Unternehmenskultur und Zukunftsorientierung.

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Die Teilnehmer der diesjährigen Bundestagung Holzbau im schönen Brandnertal. © Eva Sutter

Austausch, Natur und aktuelle Branchenthemen

Am Nachmittag konnten die Teilnehmer aus mehreren Angeboten wählen – zum Beispiel Klettern, Kulturwanderung oder eine Naturexkursion. Besonders gefragt war auch der Vortrag über das Lünerseewerk II, ein aktuelles Großprojekt, bei dem Holzbau, Energie und Umweltschutz zusammenspielen. Am Abend traf man sich zum Gala-Dinner im Bergrestaurant Goona, begleitet von Live-Musik. Die Gespräche drehten sich dabei auch um zentrale Branchenthemen wie Herausforderungen im mehrgeschoßigen Holzbau, Förderungen und neue Normen, modulares Bauen und Vorfertigung sowie der Stellenwert der Lehre und die Ausbildung im Handwerk.

Gemeinsamer Ausklang mit Weitblick

Am Sonntag ging es gemeinsam zur Reithalle, wo ein Festgottesdienst stattfand – begleitet von persönlichen Worten zur Rolle des Handwerks in der heutigen Zeit. Der anschließende Frühschoppen mit der Dorfmusik Bürserberg bot Gelegenheit für den persönlichen Ausklang – und für viele auch einen Moment des Innehaltens.

Die Bundestagung 2025 im Brandnertal zeigte einmal mehr: Der Holzbau in Österreich ist technisch auf hohem Niveau, steht aber auch vor großen Herausforderungen – vom Fachkräftemangel über neue Nachhaltigkeitsvorgaben bis zu sich wandelnden Kundenerwartungen. Umso wichtiger sind Formate wie diese, die Fachlichkeit, persönliche Begegnung und Naturerfahrung verbinden. Wer die Zukunft des Holzbaus gestalten will, braucht nicht nur Know-how – sondern auch Gemeinschaft, Begeisterung und den Mut, über den Tellerrand hinauszuschauen. Fazit: Holzbau braucht Haltung, Austausch und Gemeinschaft.

Quelle: WKV