Heimeliger Holzbau für Kindergarten Lehen

Ein Artikel von Birgit Gruber | 25.06.2025 - 09:10

„Acht Gruppen werden in unmittelbarer Nähe des Salzachkai errichtet, das erste Mal für die Stadt als Bauherr in Holzbauweise. Darauf sind wir stolz als Stadt Salzburg, dass wir den ersten Kindergarten speziell im Stadtteil Lehen, der dicht verbaut ist, in Holz entwickeln können. Er bietet jetzt schon irgendwie ein angenehmes Klima, obwohl es noch eine Baustelle ist und ich hoffe, dass wir weitere Kindergärten, aber auch Schulen mit dem nachhaltigen Baustoff Holz errichten können“, freut sich Bürgermeister Bernhard Auinger. Die Erweiterung des Kindergartens Lehen gestaltete sich zu Beginn nicht ganz einfach. Nach dem Konkurs des ersten Generalunternehmers, konnte im zweiten Anlauf und im Zusammenspiel zwischen dem neuen GU (Bodner Bau) und der ausführenden Holzbaufirma (Freisinger Holzbau aus Ebbs in Tirol) viel Zeit wettgemacht werden. 

Die Montagearbeiten des Holzbaus erfolgten schließlich in nur in 21 Tagen. Am 29. April folgte die Fertigstellung der Decke über dem Obergeschoß. Die Deckenelemente wurden dabei direkt vom Brettsperrholzwerk zur Baustelle geliefert und sofort vom Sattelzug montiert. Insgesamt wurden in den drei Wochen Montagezeit 350 m³ Brettsperrholz, 55 m³ Brettschichtholz und 30 m³ Konstruktionsvollholz in Kombination mit Stahlbauteilen verbaut.

Das verwendete Holz wächst in nur sechs Stunden nach

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Außen dominieren Holz, Glas und Grünpflanzen das architektonische Erscheinungsbild. Innen kombinieren die Architekten Holzoberflächen mit textilen Oberflächen, die farbliche Akzente und eine heimelige und kindgerechte Atmosphäre schaffen. © PLOV Architekten/Janusch 

„Ich freue mich mit Bürgermeister Auinger und der Stadt Salzburg, dass sie den Hochleistungsbaustoff Holz bei aktuellen und kommenden Bauvorhaben einsetzen. Bei der Erweiterung des Kindergarten Lehen wurden rund 435 m³ heimisches Holz verbaut, das im Bundesland in rund sechs Stunden wieder nachwächst und etwa 435 t CO2 langfristig bindet. Und zusätzlich unterstützt die Holzverwendung den klimafitten Waldumbau. Denn, wer Holz verwendet, pflegt den Wald“, sagt proHolz Salzburg Obmann Rudolf Rosenstatter.

Holz dominiert innen und außen

Die Planung haben PLOV Architekten übernommen. Ihr Konzept ist schlüssig und bringt einen heimeligen und kindgerechten Holzbau in den Salzburger Stadteil. Der bestehende Westtrakt des Kindergartens bleibt dabei erhalten und wird entlang der Franz-Martin-Straße durch einen zweigeschoßigen Neubau in Holzbauweise erweitert. Um die Dachform und die natürliche Belichtung der bestehenden Gruppenräume zu erhalten, schließt die Erweiterung im direkten Anschluss an den Westtrakt eingeschossig an.

So entsteht ein klar gegliedertes, L-förmiges Gebäude, das sich nach Süden und Südosten zum Außenraum und zur Salzach hin öffnet. Vor dem Kindergarten bildet sich ein großzügig bemessener Vorplatz, der einen einladenden Zugang schafft. Der Haupteingang ist barrierefrei über eine Rampe erreichbar. Die drei bestehenden Gruppenräume im Erdgeschoß werden durch einen zusätzlichen Gruppenraum sowie einen gemeinsamen Marktplatz ergänzt und bilden damit einen gemeinsamen hellen und freundlichen Raumverband.

Quellen: proHolz Salzburg, PLOV Architekten