Biogener Flammschutz für OSB

Ein Artikel von Birgit Gruber | 15.12.2021 - 09:46
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Brandversuch am Institut für Holztechnologie in Dresden. © IHD

Durch die Klassifizierung von Holzprodukten als „normalentflammbar“ gehen für OSB zahlreiche Einsatzmöglichkeiten als Bauelement in den Gebäudeklassen 4 und 5, Schulen, Krankenhäusern oder Verkaufsstätten verloren, da in solchen Fällen „Schwerentflammbarkeit“ gefordert ist.

Holzprodukte können zwar durch Zusatz von Flammschutzmitteln (FSM) zur Schwerentflammbarkeit ertüchtigt werden, allerdings geht damit häufig eine Reihe von Nachteilen einher. So werden entweder hohe Einsatzmengen (> 30 wt-%) notwendig oder die Materialeigenschaften (E-Modul, Quellverhalten oder Beschichtbarkeit) ändern sich ungünstig. Des Weiteren tauchen Probleme mit der Kompatibilität der verwendeten Materialien auf und bedingen die Erhöhung einzusetzender Mengen an Bindemittel. Die Entwicklung und Einbindung neuer, effektiver, nachhaltiger und umweltfreundlicher FSM in holzbasierten Bauprodukte ist daher von hoher Wichtigkeit.

Das IHD sucht gerade nach so einem biogenen Verfahren. Neben den flammhemmenden Eigenschaften kann der Zusatz zudem als Haftvermittler fungieren, wodurch Problemen mit Kompatibilität und Eigenschaftsverlust vorgebeugt werden kann. Das Ziel der Forscher ist ein verstärkter Einsatz von OSB in den Gebäudeklassen 4 und 5. Mineralische oder kunststoffbasierte Baumaterialien könnten dadurch verstärkt substituiert werden. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Quelle: IHD