Das Molekül Lignin macht 20 bis 30 % von Holz aus und sorgt für Festigkeit und Stabilität. Bei der Papierproduktion bleibt Lignin als Abfallprodukt übrig und wird anschließend in Bioraffinerien verbrannt – laut Johannes Kepler Universität Linz (JKU) rund 80 Mio. t jährlich. Die JKU forscht gemeinsam mit den Universitäten von Pisa und Bari an einer alternativen Nutzung von Lignin.
Grundstock für „grüne Elektronik“
von links: Assoc. Prof. Alessandra Operamolla (Univ. Pisa), Dr. Mateusz Bednorz, Prof. Niyazi Serdar Sariciftci (Head of the Institute of Physical Chemistry), Dr. Cigdem Yumusak, Assist. Prof. Mihai Irimia-Vladu and Cristian Vlad Irimia (JKU) © JKU
Das Forschungsteam hat die Struktur des Polymers und seine Fähigkeiten untersucht und festgestellt, dass sich Lignin für die Herstellung integrierter Transistoren (= elektronische Halbleiter) in leichten, flexiblen Geräten wie Handys oder Tablets eignet. Durch die Verwendung von Lignin, das als aktives Material im Transistor genutzt werden kann, würden einerseits die Produktionskosten für Elektronik sinken und andererseits nachhaltigere Geräte mit geringerer Umweltauswirkung – spätestens bei der Entsorgung – geschaffen. Eine Win-win-Situation also.
Mihai Irimia-Vladu, Assistenzprofessor vom Institut für Physikalische Chemie erklärt: „Besonders vorteilhaft ist, dass diese Verwendung sofort möglich ist. Unsere Studie hat einen Zusammenhang zwischen dem Herstellungsprozess des Lignins und seiner Leistung festgestellt. Das heißt, an den derzeit üblichen Produktionsmethoden muss nichts geändert werden […]. Die Verwendung von Lignin bei der Herstellung von Transistoren könnte […] die erste konkrete Lösung für die nicht mehr hinnehmbare Verschwendung von Ressourcen sein.“
Quelle: JKU